MÜLLER, A. (2005)
Einfluss von "behavioral enrichment" auf das stereotypische Verhalten bei Okapis (Okapia johnstoni) im Basler Zoo.
Wissenschaftliche Arbeit im Fach Biologie
109 Seiten
Insitut für Natur-, Landschafts- und Umweltschutz, Universität Basel
Leitung: Prof. Dr. B. Baur
Zoo Basel
Zusammenfassung: siehe hier
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BÖLLING, A. (2015)
Behavioral enrichment bei Roten Varis im Zoo Hannover.
Bachelorarbeit
45 Seiten
Stiftung Universität Hildesheim
Betreuer: Dipl.-Biol. Peter Zahn
Zoo Hannover
Fazit und Ausblick:
Im Verlauf dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass behavioral enrichment mit dem Einsatz sehr einfacher und kostengünstiger Gegenstände bei den Roten Varis zum Erfolg führt. Mit einer Steigerung der Zeit für die Nahrungsaufnahme um mehr als das Doppelte, konnte die Phase der Inaktivität bei den Tieren verkürzt werden. Sie waren nun in der Lage Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme zu zeigen, die durch die bisherige Haltung so nicht ausgelebt werden konnten. Eine Steigerung des Wohlergehens der Tiere durch die verhaltensanreichernden Maßnahmen ist deshalb mehr als wahrscheinlich. Darüber hinaus wurden Lernprozesse deutlich und auch kognitive Fähigkeiten, wie Gedächtnis oder einsichtiges Verhalten, bei den Tieren beobachtet.
Insgesamt kann man davon ausgehen, dass sich die Aktivitätsphase bei den Roten Varis noch steigern lässt. Bei allen Versuchen wurde die herkömmliche Fütterung beibehalten. Würde letztere zugunsten einer Versorgung mit behavioral enrichment verkürzt oder ganz wegfallen, ist ein Anwachsen der Zeit der Nahrungsbeschaffung sehr wahrscheinlich.
Darüber hinaus sollten Beobachtungen, welche nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dieser Arbeit stehen, sie aber dennoch sehr wohl betreffen, nicht unerwähnt bleiben. Dies betrifft zum einen, eine Erwartungshaltung, wie sie seitens der Tierpfleger geäußert wurde. Bemerkungen, die Varis würden nicht über die nötige Intelligenz für die geplanten behavioral enrichment-Maßnahmen verfügen, führten in der Vorbereitungsphase zu Irritationen. Als Beobachter hat man eine neutrale Haltung einzunehmen und seine Arbeit vorurteilsfrei durchzuführen. Um nicht missverstanden zu werden, die Mitarbeiter „lieben“ ihre Tiere sehr wohl, aber vielleicht führten Stress oder eine allzu große Routine zu solchen Äußerungen. Andererseits gaben die Tiere durch ihr ruhiges Verhalten auch keinen Hinweis darauf, dass sie unterbeschäftigt sind. Auch blieb ein Versuch mit enrichment bei Roten Varis in Form eines großen Futterballs im Jahr 2012 erfolglos (vgl. Denecke 2012), was ebenfalls zu dieser Ansicht geführt haben könnte.
Deshalb sollte diese Arbeit auch als Anregung verstanden werden, seine eigene Erwartungshaltung gegenüber den verschiedenen Arten die zur Pflege überlassen werden, immer wieder einmal zu überprüfen. Ein einfacher Test reicht dazu aus. Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, mit welcher Freude der Erfolg der behavioral enrichment-Maßnahmen von den Pflegern zu Kenntnis genommen wurde und wie begeistert diese immer wieder durchgeführt wurden.
Ein weiterer Punkt betrifft einige Beobachtungen am Rande. So blieben zu Beginn der Arbeit selten Zoobesucher vor dem Gehege der Varis stehen. Sie bemerkten die Roten Varis nicht oder die inaktiven Tiere waren nicht interessant. Dies änderte sich durch behavioral enrichment deutlich. Insbesondere da die Maßnahmen nahe der Glasscheiben durchgeführt wurden und somit von den Besuchern gut einsehbar waren, blieb eine deutlich höhere Anzahl von Zuschauern vor dem Gehege stehen. Das gesteigerte Interesse an den Tieren, führte dazu, dass die Menschen die Informationstafel sehr viel häufiger lasen. Bildung stellt eine der Hauptaufgaben der Zoos dar. Durch die Neugier kann den Besuchern auch die starke Gefährdung der Tiere und die Möglichkeiten der Unterstützung von Varecia rubra ins Bewusstsein gerufen werden. Behavioral enrichment nützt nicht nur den Tieren, es ist darüber hinaus auch positiv für die Besucher und den Zoo.
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HOPPNER, S. (2011)
Behavioural Enrichment und Verhaltensbeobachtungen an Macropus rufus.
Wissenschaftliche Arbeit für die Zulassung zum Staatsexamensprüfung der Ersten Staatsprüfung
ca 161 Seiten
Insitut für Zoologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Vorgelegt bei Prof. Dr. Thomas Braunbeck
Zoo Heidelberg
Zusammenfassung: siehe hier
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ACHENBACH, S. (2002a)
Auswirkungen von Behavioural Enrichment auf das Verhalten von Löwen im Zoo Heidelberg.
Diplomarbeit
ca. 101 Seiten
Fakultät für Biologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Leitung:
Zoo Heidelberg
Zusammenfassung: siehe hier
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LINDNER, C. (2015)
Behavioral Enrichment bei Schimpansen (Pan troglodytes) im Tierpark Nordhorn
Bachelorarbeit
44 Seite exkl. Anhang
Universität Vechta, Fachbereich Biologie
Tierpark Nordhorn
Zusammenfassung:
Die Kriterien für die Haltung von Tieren in menschlicher Gefangenschaft werden zunehmend strenger. Vor allem stehen dabei die Haltungsbedingungen von intelligenteren Lebewesen wie den Menschenaffen im Fokus. Die vorliegende Arbeit beschreibt beispielhaft die Schimpansenhaltung des Tierparks Nordhorn und stellt ein mögliches Konzept zur intensiveren Beschäftigung dieser Affenart vor. Hierbei stehen vor allem die Veränderungen des Verhaltens der 3 Individuen während eines erweiterten Behavioral Enrichment Programms im Fokus. Es hat sich gezeigt, dass dessen Durchführung zu einer Angleichung des Individualverhaltens der Tiere geführt hat und sie insgesamt deutlich weniger agonistisches Verhalten aufwiesen, wenn sie zusätzlich beschäftigt wurden. Weiterhin wurde in einer simultan durchgeführten Beobachtung zum besuchergerichteten Verhalten der Schimpansengruppe dieser Effekt ebenfalls bestätigt. Außerdem werden die Anleitungen zur Gestaltung der verwendeten Manipulationsobjekte aus naturnahen Produkten erklärt und allgemeingültige Vorgaben zur Tierbeschäftigung in Zoos näher erläutert.
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MÄDER, A. (2013)
Beobachtung der Wildkatzen im Natur- und Tierpark Goldau mit Blick auf die Nutzung von Behavioral Enrichment und aufs Vorhandensein von allfälligen Stereotypien
Zertifikatsarbeit CAS Säugetiere
24 Seiten
Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, Departement Life Sciences und Facility Management, Fachstelle Wildtier- und Landschaftsmanagement
Zusammenfassung:
Die Wildkatzenanlage im Natur- und Tierpark Goldau wird im Herbst/Winter 2013 erweitert. Ziel des Umbaus ist es, den Tieren in der neuen Anlage noch bessere Lebensbedingungen zu bieten. Um die Wirksamkeit der neuen Anlage und von verbesserten Behavioral Enrichment-Elementen zu messen, beschreibt diese Arbeit die Nutzung von Behavioral Enrichment und die vorhandenen Stereotypien der Tiere im Sinne eines Ist-Zustandes vor dem Umbau.
Die Enrichment-Elemente werden von den Tieren gut genutzt. Bezüglich Stereotypien zeigen sich grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Individuen. So zeigt der junge Kater (Kater 2) starke und häufige repetitive Verhaltensmuster. Die beiden älteren Tiere Katze und Kater wurden nur in kurzen Sequenzen beim Stereotypieren beobachtetet. Alles in allem bietet die Wildkatzen-Anlage schon im momentanen Zustand aufgrund der beobachteten Verhaltensweisen der Tiere gute Haltungsbedingungen. Optimierungen in Zukunft sind möglich mit Vergrösserung der Anlage und der noch besseren Aktivierung der Tiere.