Waschbär (Procyon lotor) und Marderhund (Nyctereutes procyonoides) - zwei faunenfremde Tierarten erobern Österreich.
Stapfia 37, zugleich Kataloge des OÖ. Landesmuseums N.F. 84 (1995), 225-236.
Zusammenfassung:
Der ursprünglich nordamerikanische Waschbär ist seit 1974 von Westen her nach Österreich vorgedrungen und der ostasiatische Marderhund, der von Osten her einwandert, lässt sich in Österreich schon seit den 1950er Jahren nachweisen. Unterscheidungsmerkmale und die Ausbreitungsgeschichte dieser beiden Arten werden kurz beschrieben. Mit den Ergebnissen einer Umfrage bei den österreichischen
Landesjagdverbänden, Literaturhinweisen und Auskünften von Fachkollegen wird die aktuelle Situation seit 1984 diskutiert. Waschbären sind in Vorarlberg, Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und neuerdings auch in der Steiermark nachgewiesen. Hinweise in Tirol dürften auf lokal entkommene Tiere zurückzuführen sein. Der sehr vereinzelt schon seit den 1950er Jahren in Österreich nachgewiesene Marderhund, wird in den 1970er Jahren und seit Ende der 1980er Jahre häufiger festgestellt. Er kommt im Burgenland, in Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg vor. Eine Dynamik der Ausbreitung und des Populationswachstums ist bei beiden Arten zu beobachten, die Bestände haben sich bisher nicht stabilisiert.
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