Eine Studie zum Verhalten der Berberaffen (Macaca sylvanus) im Opel-Zoo
A study on the behaviour of the Barbary macaques (Macaca sylvanus) in the Opel-Zoo
Lehramt, Wissenschaftliche Hausarbeit
118 Seiten
Didaktik der Biowissenschaften, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Leitung: Prof. Dr. Paul Dierkes
Opel-Zoo Kronberg
Zusammenfassung:
In dieser Arbeit wurde Studie zum Verhalten der männlichen Berberaffen im Opel-Zoo durchgeführt, um verschiedene Aspekte der Interaktion zwischen Mensch und Affe zu beleuchten und in Beziehung zueinander zu setzen. Die Leitfrage, die sich durch die Untersuchung zieht, ist wie folgt formuliert: Werden bestimmte Verhaltensweisen der beiden männlichen Berberaffen im Opel Zoo von den Besuchern ausgelöst? Zusätzlich zu den Untersuchungen der Mensch-Tier-Interaktionen wurde über einen längeren Zeitraum das Verhalten der Berberaffen in Abwesenheit von Besuchern dokumentiert. Hier konnten Verhaltensänderungen der Tiere mit und ohne Besucher ermittelt, verglichen und in Bezug zueinander gesetzt werden. Für die Studie kamen zwei Methoden zum Einsatz. Während der Vorbereitungsphase wurde mit der Ad libitum- Methode gearbeitet und während der Hauptdatenerhebungsphase kam die Ereignismethode (behavior sampling) zum Einsatz.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die beiden Fokustiere von der Anwesenheit der Besucher generell beeinflussen lassen, sich jedoch in ihrem Verhalten zu den Besuchern sehr unterscheiden. Sie zeigten in vielen Kategorien dieselben Verhaltenselemente, jedoch in anderer Intensität und Häufigkeit. Die gezeigten Verhaltensweisen von den Berberaffenmännchen sind von bestimmten Eigenschaften der Besucher abhängig. Zum einen gibt es Unterschiede im Geschlecht, Alter und Gruppengröße. Zum anderen hat das Verhalten der Besucher, wie beispielsweise ob sie an die Scheibe klopfen, rufen, rennen oder springen, Einfluss auf die Reaktion der Affen.
Sie zeigen keine agonistische Verhaltensweise, wenn nur weibliche erwachsene Menschen vor dem Gehege stehen, sondern überwiegend freundlich-soziales Verhalten, wohingegen die Rivalität hoch ist, wenn sie mit männlichen Erwachsenen konfrontiert werden. Bei Kindern die vor dem Gehege stehen zeigen die Affen die meiste Zeit ein freundliches Verhalten, welches bei Schulklassen abnimmt und sich eher ein agonistisches Verhalten zeigt.
Abstract:
In this work, a lstudy was conducted on the behaviour of male Barbary macaques in the Opel Zoo in 2014 to illuminate various aspects of the interactions between man and ape and their relationship to each other. The main line of questioning running through the investigation went as follows: "Are certain behaviours of the two male monkeys in the Opel Zoo triggered by zoo visitors?" In addition to the investigation on the human-animal interactions, the behaviour of the monkeys in the absence of visitors was documented over a period of time. In this way changes in behaviour of the animals could be determined without visitors, compared and placed in context. Two methods were used for the study. During the preparatory phase the ad libitum-method was used while during the main data aquisition phase we used behaviour sampling.
It was clear to see that the two animals of focus were affected by the presence of visitors, but differed greatly in their behaviour towards visitors. They showed many of the same behaviour elements in each category, but different intensities and frequencies. The shown behaviour of the Barbary Macaque males was dependent on certain characteristics of the visitors. There were differences in gender, age and size of the group. On the other hand, the behaviour of visitors, such as whether they knock on the glass plate, call, run or jump could influence the response of the apes.
They showed no agonistic behaviours when only female adults were present in front of the enclosure, but mostly friendly social behaviour, whereas the competition rose high when they were confronted with adult males. For children facing the enclosure the monkeys behaved friendly, which decreased for school classes and rather changed to agonist behaviour most of the time.
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