CARMIGNOLA, G. (2007)

Die Jagd auf Raufusshühner im Hinblick auf Natura 2000 in Südtirol.

Tagungsbericht "Damit die Balz nicht verstummt - Hühnervögel zwischen Jagd und Artenschutz": 12-14. Nationalpark Akademie vom 18.-19. Oktober 2007. St Jakob in Defereggen. Hrsg. Nationalpark Hohe Tauern.

Einleitung:

Südtirol ist ein typisches Gebirgsland. Seine Landesfläche liegt zu 84% über 1000 m Meereshöhe. Aufgrund der Höhenentwicklung des Geländes (von 200 auf 4000 Höhenmeter), des hohen Waldanteiles, der ausgedehnten alpinen Hochweiden und der verschiedenen Expositionen, ergeben sich in Südtirol für alle 5 typischen Arten der Hühnervögel der Alpen günstige und ausgedehnte Lebensräume.

Die Jagd auf die Raufußhühner und auf die Steinhühner gehört zur jagdlichen Tradition. Allerdings, mehr als bei anderen Wildarten, wird diese Bejagung stark von den Naturschutzorganisationen kritisiert. An dieser Stelle muss darauf hingewiesen werden, dass in Südtirol wie in ganz Italien, das Wild als unverfügbares Vermögen des Staates gilt. Dieser Grundsatz räumt der Allgemeinheit natürlich ein gewisses Mitspracherecht ein.

Selbst in Jägerkreisen, ist man sich auch seit einigen Jahrzehnten über die Empfindlichkeit dieser Arten bewusst. Bereits ab den 70iger Jahren wurde z.B. die Bejagung des Auerhahnes eingeschränkt bis schließlich im Jahre 1984 Landesjagdauschuss und Jagdbehörde sich für einen völligen Verzicht auf die Bejagung des großen Hahnes entschlossen.

In den letzten Jahrzehnten wurden nationale und internationale Bestimmungen zum Schutz der gefährdeten Arten erlassen. Insbesondere der Erlass der Vogelrichtlinie 79/409/EWG brachte weit reichende Auswirkungen auch für die Jagdausübung in der Autonomen Provinz Bozen mit sich.

 

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