DAVISON, J., VINEL, A., MENDEZ HENNINK, M., HORNEL, M. ABERNETHY PALMER, G., BRERETON, J. E.& CHAPMAN, K. (2024)
Gotta Chop ‘em all? Investigating the impact of food presentation on zoo-housed Azara’s agoutis.
Muss man alles kleinschneiden? Untersuchung der Auswirkungen der Futterpräsentation auf im Zoo gehaltene Azara-Agutis.
Zool. Garten N.F. 92 (2024) 41-50. doi:10.53188/zg0026
Zusammenfassung:
Die Aufbereitung des Futters für Zootiere kann sich auf das Verhalten der Tiere, ihre Ernährung und Motivation auswirken und letztlich das Wohlergehen der Tiere beeinflussen. Obwohl die Wissenschaft der Präsentation von Zoofutter voranschreitet, besteht nach wie vor die Tendenz, das Futter so zu präsentieren, dass es den Verderb des Futters beschleunigt und nicht die Ökologie der Spezies widerspiegelt, die gefüttert wird. Die aktuelle Literatur über die Präsentation von Zoofutter hat sich tendenziell auf bestimmte taxonomische Gruppen konzentriert, insbesondere Primates und Carnivora, und weniger auf Taxa wie Rodentia. Um eine Lücke in der Literatur zu füllen, wurde im Woburn Safari Park eine Studie an einer Gruppe von fünf Azaras Agoutis (Dasyprocta azarae) durchgeführt, um die Auswirkungen von kleingeschnittener oder unzerteilter Nahrung auf das Verhalten zu untersuchen. Das Verhalten der Tiere wurde in 60-Sekunden-Intervallen in einstündigen Sitzungen mit kontinuierlicher Erfassung von Ereignissen aufgezeichnet. Insgesamt nahmen das Versteckverhalten, das Fressverhalten und die Futtermanipulation deutlich zu und die Futtersuche nahm unter dieser Bedingung ab. Es gab keine signifikanten Auswirkungen auf das Aggressionsniveau. Die Zubereitungszeit durch den Tierpfleger wurde aber signifikant reduziert. Während der Fütterung unzerteilter Nahrung sparte der Tierpfleger mehr als zwei Minuten pro Mahlzeit und es wurde kein signifikanter Unterschied in der Menge des gefressenen Futters festgestellt. Verstecken und Manipulation der Nahrung sind natürliche Verhaltensweisen wildlebender Agoutis, so dass die Agoutis ein breiteres Spektrum an natürlichen Verhaltensweisen zum Ausdruck bringen. Es ist jedoch anzumerken, dass ein Rückgang des Futtersuchverhaltens festgestellt wurde. Weitere Studien an einer größeren Anzahl von in Zoos untergebrachter Arten würden dazu beitragen, Taxa zu identifizieren, die von ganzer Nahrung oder alternativen Nahrungsangeboten profitieren würden.
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