DOLLINGER, P. (1971)

Tod durch Verhalten bei Zootieren.

Death through behaviour in zoo animals.

Vet. med. Diss. Zürich.
Juris Verlag Zürich. 229 Seiten, 26 Tabellen, 11 Grafiken, 15 Fotos

Tierpsychologische Abteilung des Zoologischen Instituts, Prof. Dr. H. Hediger, und
Veterinär-Pathologisches Institut, Prof. Dr. H. Stünzi, der Universität Zürich
Zoo Zürich

Zusammenfassung:

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem von HEDIGER (1956) geschaffenen Begriffs des Todes durch Verhalten (TdV) bei Zootieren. Dieser Terminus wird erstmalig definiert, wobei zwischen direktem und indirektem TdV unterschieden wird (pp. 13-14).

Aus der Literatur werden Angaben über die Häufigkeit der traumatischen Todesursachen – welche sich weitgehend mit den direkt durch Verhalten verursachten Todesfällen decken – in verschiedenen Zoos und aus verschiedenen Pathologischen Instituten zusammengestellt (pp. 15-23).

Um sichere Anhaltspunkte über die Bedeutung des TdV zu erhalten, wurden die Todesfälle im Säugetier-, Vogel- und Reptilienbestand des Zürcher Zoos von 1954-1969 bearbeitet (pp.24-47). Dabei zeigte es sich, dass über die Frequenz des indirekten TdV retrospektiv nichts ausgesagt werden kann, dass jedoch der direkte TdV bei Säugetieren und Vögeln die wichtigste Todesursache darstellt (23.4 resp. 29.4 % der Todesfälle), während er bei Reptilien relativ unbedeutend ist.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Zürcher Zoo findet sich auf Seite 48.

Den breitesten Raum nimmt eine analytische Untersuchung über das Phänomen des TdV ein (pp. 49-152). Es wird ein Schema der am TdV beteiligten psychologischen, ökologischen, ethologischen und pathologischen Komponenten gegeben (p.49) und deren Beziehungen untereinander werden anhand einiger exemplarischer Beispiele dargestellt (pp. 49-53).

Anschliessend wird detailliert auf die einzelnen Komponenten eingegangen, wobei auf die auslösenden Faktoren (psychologische und ökologische Momente) besonderes Gewicht gelegt wird, da deren Kenntnis Voraussetzung und bester Ansatzpunkt für eine wirksame Prophylaxe des TdV ist (pp- 53-126).

Von den zum  Tod führenden Verhaltensweisen (pp. 127-144) werden Automutilation, Inanition und Kannibalismus sowie das Syndrom des Ausbrechens, Ausreissens und Entweichens näher untersucht.

Die den Tod bewirkenden Läsionen und Funktionsstörungen werden nur der Vollständigkeit halber gestreift (pp. 144-152) und schliesslich werden noch einige grundsätzliche Bemerkungen zur Prophylaxe des TdV gemacht (pp. 153-156).

Den Abschluss des Textteils bildet die umfangreiche Kasuisitik aus den Zoos von Zürich und Mulhouse (pp.157-196) und die Bibliographie (pp. 200-216).

Abstract:

The problem of “death through behaviour” (death caused by effects of behaviour) of zoo animals (HEDIGER,l 1956) is discussed in the present paper.

A definition of this term is provided recognising direct and indirect cause of death through behaviour (pp. 13-14).

Reports from various pathology-laboratories and zoos dealing with traumatic deaths which could be contributed to animal behaviour are reviewed (pp. 15-23).

In order to emphasize the importance of above phenomenon, deaths of mammals, birds and reptiles which occurred at Zurich zoo between 1954 and 1969 were analysed (pp.24-47). The frequency of deaths caused indirectly through behaviour could not be recognised. Behaviour as direct cause of death occurred most frequently in mammals and birds (23.4 and 29.4 % respectively), but was relatively unimportant in reptiles.
The results of the survey from Zurich zoo are summarized on page 48.

The phenomenon of death through behaviour is analysed (pp. 49-152). The psychological, ethological, ecological and pathological factors and their interrelations participating in the occurrence of deaths through behaviour are illustrated on a scheme with some practical examples (pp. 49-53).

All components are discussed each in detail with particular attention to the triggering factors (psychological and ecological moments) in order to gain knowledge and basis for prophylaxis (pp- 53-126).

Some behavioural pattern leading to death, such as automutilation, inanition, cannibalism and also the occurrence of break-outs, tearings and escapes are discussed (pp. 127-144).

The lesions and functional disturbances were only briefly noted (pp. 144-152) and general remarks are given on prophylaxis (pp. 153-156).

In the final chapter case histories are listed from the zoos of Zurich and Mulhouse/France (pp.157-196) and references of the literature are provided (pp. 200-216).

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