DOLLINGER, P. (2021)

Rückkehr in die Alpen - Wie Alpensteinbock, Bartgeier und Waldrapp wiederangesiedelt wurden.

Artenrettung 2021 (1): 52-70

Einleitung:

Tierrechtler und andere Zoogegner, welche die Artenschutzleistung der Zoos kleinreden wollen, verweisen immer wieder darauf, dass die Zoos nur «Anteil an der Wiederansiedlung von etwa einem Dutzend zuvor in der Wildnis ausgestorbener Arten» gehabt hätten und «nur einmal pro Jahrzehnt irgendwo auf Erden eine ausgestorbene Art wieder angesiedelt» werde 24. Dies ist falsch, denn von den rund 60, gegenwärtig oder früher in der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN der Kategorie «Extinct in the Wild» zugeordneten Tierarten konnten 30 wiederangesiedelt werden. Die meisten davon im Verlauf der letzten 30 Jahre durch oder unter Mitwirkung von Zoos. Wenn man dann noch jene Tierarten berücksichtigt, die regional ausgestorben waren und mit Hilfe der Zoos in Teilen ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets wiederangesiedelt werden konnten, sprechen wir von mehreren hundert Arten, Stützungen lokal bedrängter Bestände nicht mitgezählt. Von diesen regional ausgestorbenen Arten wären mit Sicherheit einige vollständig ausgestorben, hätte man nicht rechtzeitig ex situ-Schutzmaßnahmen zur Anwendung gebracht.

In diesem Artikel sollen die Bemühungen zur Wiederansiedlung von drei Arten im Alpenraum vorgestellt werden, nämlich die erfolgreichen Wiedereinbürgerungen von Steinbock und Bartgeier sowie die noch laufenden Versuche, den Waldrapp wieder heimisch zu machen.

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