Artenschutz und Forschung für einen historischen Schweizer Vogel: der Waldrapp im Aufwind.
Wildbiologie - Wildbiologie International 5/17: 16 Seiten.
Hrsg.: Wildtier Schweiz, Winterthurerstrasse 92, CH-8006 Zürich.
Auszug:
Waldrappe sind mit ihrem metallisch glänzenden Gefieder, dem nackten Kopf und dem Federschopf exotisch anmutende Vögel. In früheren Zeiten war diese Ibisart rund um das Mittelmeer verbreitet. In Europa sind ehemalige Brutvorkommen der sozial lebenden Zugvögel primär aus Gebieten nördlich und südlich der Alpen überliefert. Die bewegte Geschichte des Waldrapps ist insbesondere durch die vielfältigen menschlichen Einflüsse geprägt. Der Vogel wurde als heiliger Vogel verehrt und war als Speisevogel begehrt. Er wurde gejagt, verdrängt und vergiftet. Inzwischen sind fast die gesamten Wildbestände erloschen – in Europa bereits im Mittelalter – und die letzten Vorkommen sind trotz intensivem Schutz hochgradig bedroht. 500 Waldrappe gibt es noch an der Atlantikküste Marokkos, ein Restbestand mit drei Vögeln hat in Syrien überlebt. In Gefangenschaft lässt sich der Waldrapp dagegen leicht halten und züchten. Der gute Bruterfolg in Zoohaltungen bildet die Grundlage für Arterhaltungs-, Wiederansiedlungs- und Forschungsprojekte.
fritz-biblio