Rabies in greater kudu antelope in Namibia.
Tollwut beim Groß-Kudu in Namibia.
116 Seiten. Dissertation FU Berlin
https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/25777
http://dx.doi.org/10.17169/refubium-25538
urn:nbn:de:kobv:188-refubium-25777-5
Volltext: https://refubium.fu-berlin.de/bitstream/handle/fub188/25777/Hassel_online.pdf?sequence=1&isAllowed=y
Abstract:
Namibia is one of the countries where both dog rabies as well as wildlife rabies commonly occur. Since 1977, the country has experienced two epidemics of rabies in kudu antelope, manifesting in recurring cycles (Figure 20), with the second epidemic persisting until today, to aa point where rabies in kudu can be regarded as endemic. This phenomenon of rabies in kudu is unique to Namibia and does not occur in any other part of natural range of this antelope species in the rest of Africa. The disease is responsible for large numbers of fatalities in the Namibian kudu population, resulting in severe economic losses to the game farming and hunting industry. There is no indication that the disease in kudu will abate any time soon. Although genetic studies of the RABV isolated from kudu suggest that the rabies virus affecting kudu may originate from jackal, epidemiological surveys, clinical observations and transmission experiments confirm that non-bite transmission of rabies in kudu, through direct or indirect contact, is possible. This route of infection may be the most important mode of transmission and spread of the disease in kudu, also explaining the serious extent of the disease once it flares up in a susceptible population. Intra-muscular vaccination using a commercial inactivated vaccine has been shown to be effective in protecting kudu against rabies but it remains a costly method with practical limitations and no information on the duration of immunity available so far. Experiments have delivered definite proof that protective immunity against rabies can be achieved in kudu using an oral vaccine, but methods and protocols need to be improved in order to achieve protective immunity in a sufficient number of animals. Different types of suitable bait were developed and their uptake by kudu tested successfully. It should therefore be possible to further develop this approach into an effective delivery method for the rabies vaccine. Serological tests required to effectively monitor the immune response to rabies vaccines, validated for the use in this species, need to be developed. Taking everything into consideration, it should be possible develop the necessary tools, methods and protocols to effectively protect kudu antelope against rabies, within the foreseeable future.
Zusammenfassung:
Namibia ist eins derjenigen Länder, in denen sowohl Hunde-Tollwut als auch Tollwut bei Wildtieren vorkommen. Seit 1977 hat das Land zwei Seuchenzüge von Tollwut bei Kudu-Antilopen erlebt, von denen der zweite bis heute andauert. Diese Ausbrüche haben einen starken zyklischen Charakter. Das Vorkommen von Tollwut beim Großen Kudu in Namibia ist einzigartig und kommt sonst nirgendwo im restlichen Verbreitungsgebiet dieser Antilopen in Afrika vor. Tollwut ist für den Tod einer großen Anzahl von Tieren verantwortlich, was wiederum einen hohen finanziellen Verlust für Wildfarmen und die Jagd zur Folge hat. Es gibt im Augenblick keinerlei Anzeichen dafür, dass dieses Phänomen in absehbarer Zukunft zu Ende gehen wird. Obwohl genetische Untersuchungen an Tollwutvirus Isolaten von Kudus darauf hindeuten, dass das Virus, welches die Seuche bei diesen Antilopen verursacht, vom Schakal stammt, haben epidemiologische Untersuchungen, klinische Beobachtungen und Übertragungsversuche bestätigt, dass zusätzlich zum Biss durch ein infiziertes Tier, eine Ansteckung und Verbreitung über die Schleimhäute durch direkten oder indirekten Kontakt möglich sind. Es wird daher angenommen, dass dieser Infektionsmodus die Hauptübertragung bei Kudus darstellt, was auch die hohen Verlustzahlen erklären könnte. Die intramuskulare Impfung von Kudus mit einem inaktivierten kommerziellen Impfstoff hat sich als wirksam erwiesen. Obwohl Kudus auf diese Art und Weise erfolgreich gegen Tollwut geschützt werden können, bleibt diese Methode kostspielig und aufwändig. Außerdem gibt es noch keine Daten über die Dauer der Immunität. Experimente haben jedoch gezeigt, dass eine ausreichende Schutzimpfung von Kudus mit Hilfe einer oralen Vakzine möglich ist. Um einen größeren Anteil der Kudu-Population impfen zu können, muss diese Methode jedoch noch verbessert werden. Verschiedene Ködersorten wurden entwickelt und ihre Aufnahme durch Kudus erprobt. Es sollte daher möglich sein, eine erfolgreiche orale Impfmethode auf Köderbasis zu entwickeln. Um die Immunreaktion der Kudus auf eine Tollwutimpfung effizient überwachen zu können, bedarf es serologischer Testmethoden, welche für diese Tierart validiert sind. Diese müssen etabliert werden. Nach dem jetzigen Wissenstand sollte es möglich sein, in absehbarer Zukunft die Entwicklung einer praktikablen und effizienten oralen Impfmethode von Kudus gegen Tollwut erfolgreich abzuschließen. Um die Fragen beantworten zu können, warum ausgerechnet Kudu-Antilopen so hoch empfindlich für das Tollwutvirus sind und warum sich das Vorkommen dieser Seuche bei dieser Antilopenart auf Namibia beschränkt, bedarf es weiterer intensiver Forschung. Im Rahmen solcher Bemühungen müssten die Epidemiologie der Seuche, sowie Biologie, Physiologie, und Populationsdynamik der Kudu-Antilope in diesem Teil Afrikas untersucht werden.
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