Verhaltensbeobachtungen und Verhaltensuntersuchungen zur Frage der Persönlichkeit von Netzgiraffen (Giraffa camelopardalis reticulata) im Tiergarten Nürnberg.
Bachelorarbeit
47 Seite
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Leitung: Prof. Dr. Andreas Feigenspan (Lehrstuhl für Tierphysiologie), Dr. Lorenzo von Fersen (Tiergarten Nürnberg)
Tiergarten Nürnberg
Zusammenfassung
Die quantitativen Verhaltensbeobachtungen bestätigten die zuvor festgelegt Hypothese: „Die Netzgiraffen weisen über verschiedene Situationen hinweg individuell unterschiedliche Verhaltensweisen auf.“
Mithilfe eines erstellten Fragebogens konnten Eigenschaften der Tiere bewertet werden. Die Einschätzungen der Tierpfleger fielen teils sehr unterschiedlich aus, allerdings gab es auch Übereinstimmungen. Die Streuung der Angaben zu der Eigenschaft „ruhig/entspannt“ ist auf widersprüchliche Bewertungen zurückzuführen. Um solch große Differenzen, besonders durch widersprüchliche Bewertungen zu vermeiden, könnte man die Fragebögen mit den Tierpflegern einzeln besprechen und die Definitionen der Eigenschaften mit exakterer Abgrenzung untereinander formulieren. Die Eigenschaften „ängstlich/ vorsichtig“ und „aufgeregt/nervös“ liegen möglicherweise zu eng beieinander.
Die qualitative Verhaltensuntersuchung des Fragebogens und die quantitativen Verhaltensbeobachtungen durch die Versuche ergaben zum Teil ähnliche Bewertungen der Eigenschaften der Tiere. Dieser Vergleich konnte aufgrund des geringen Stichprobenumfangs nicht statistisch belegt werden. Durch Gegenüberstellung der zugeschriebenen, interpretierten Beobachtungen und der Ergebnisse der Fragebögen wurde ein Vergleich mithilfe von Boxplots durchgeführt. Der Eigenschaft „verspielt/spielfreudig“ ist in dem Vergleich die größte Divergenz zuzusprechen. Diese teils unterschiedlichen Ergebnisse der beiden Untersuchungsmethoden könnten dadurch zustande gekommen sein, dass diese Eigenschaft nicht in Alltagssituationen zu erkennen ist und somit ihre Bewertung spekulativ ist.
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