HÖFERMANN, S. (2004)

Sozialverhalten von Gorillas: Eine Zoostudie im Vergleich mit publizierten Freilandbeobachtungen.

Staatsexamensarbeit

86 Seiten.

Fachbereich Biologie, Universität Dortmund
Leitung: Prof. Dr. Bernhard Verbeek
Zoo Duisburg

Zusammenfassung:

In der Gesamtbetrachtung der in Gefangenschaft lebenden Duisburger Gorillas und den im Freiland lebenden Gorillas ließen sich keine starken und abweichenden Unterschiede in den verschiedenen Verhaltensweisen feststellen. Dies würde bedeuten, dass die meisten Verhaltensweisen angeboren sind, oder dass die Gorillas zumindest einen angeborenen Instinkt aufweisen, was im weiteren Lebenslauf durch Erlernen, Ausprobieren und Beobachten anderer Tiere weiter geprägt und ausgebildet wird. Gorillas, die in Gefangenschaft aufwachsen und leben, muss die Möglichkeit gegeben werden, ihre Bedürfnisse und ihre Verhaltensweisen so ausleben zu können, wie sie dieses im Freiland tun würden. Die geringen Unterschiede zwischen den Duisburger Gorillas und den Freiland-Gorillas weisen darauf hin, dass das Gehege des Duisburger Zoos, die Gruppengröße, die Gruppenkonstellation und die Pflege annähernd an die Bedürfnisse der Gorillas heranreicht. Die relative hohe Anzahl an auftretenden Verhaltensanomalien zeigt jedoch, dass das Leben in Gefangenschaft, so gut auch versucht wird, ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen, ein Leben und ein Ausleben ihrer Bedürfnisse und Verhaltensweisen im Freiland nicht ersetzen kann.

 

höfermann-biblio