KALDEN, N.K. (2009)

Sozialverhalten der Erdmännchen (Suricata suricatta) im Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung.

Social behaviour of suricates (Suricata suricatta) in the Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung.

Bachelorarbeit

73 Seiten

AG Spezielle Zoologie – Evolution und Systematik der Tiere, Philipps Universität Marburg
Leitung: Prof. Dr. Lothar Beck
Opel-Zoo Kronberg

Zusammenfassung:

Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Sozialverhalten der Erdmännchenkolonie (n=3) im Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung in Kronberg.

Es sollen Grundzüge des Verhaltens im Vergleich zu wildlebenden Surikaten aufgezeigt werden und mögliche Störungen, sowie Auffälligkeiten eruiert, deren Ursachen bestimmt und die Auswirkungen innerhalb der Gruppe verdeutlicht werden.

Hierzu wurden die Einflüsse der geringen Gruppengröße, der Besuchermenge, der Trächtigkeit des Alpha-Weibchens, der Haltungsbedingungen und der Eingliederungsversuche von unverwandten Erdmännchen (n=2) aus dem Duisburger Zoo  untersucht.

Dabei konnten keine Verhaltensauffälligkeiten oder Störungen auf die Haltungsbedingungen zurückgeführt werden. Lediglich die Gruppengröße hat eine Wirkung auf das Leben der Tiere angedeutet. Die Auswertung der Ergebnisse zeigt einen negativen Einfluss der niedrigen Individuenzahl auf die Aktivitätsprofile der natürlichen Arbeitsteilung unter den Erdmännchen, welche nachfolgen die Nachzucht beeinträchtigen kann.

Als Stressfaktoren stellten sich die Besuchermenge und die Eingliederung der Duisburger Weibchen heraus. Jedoch war der Einfluss erst ab einer bestimmten Besucherzahl zu erkennen, was für eine teileweise Gewöhnung an menschliche Gegenwart spricht. Dabei reicht der optische Reiz der Besucher für vermehrtes Warn- und Wachverhalten aus, eine Erhöhung des Markierverhaltens entsteht aber nur durch eine vorangegangene Konfrontation mit gruppenfremden Artgenossen.

Durch die Untersuchung der sozialen Interaktionen konnte ein enges Gruppengefüge und eine enge Paarbindung festgestellt werden, die sich durch die Trächtigkeit unter den Weibchen negativ verändern. Auch auf die Sensibilität der Feindwahrnehmung bzw. Vorsicht und die Stressanfälligkeit aller Tiere hat die Trächtigkeit bzw. Jungenaufzucht eine steigernde Wirkung.
Während der Beobachtung konnten nur Verhaltensweisen eruiert werden, die auch bei wildlebenden Surikaten zu beobachten sind. Die Beeinflussung trat nur in Form einer Änderung in den Aktivitätshäufigkeiten, jedoch nicht in widernatürlichem Verhalten auf.

Abstract:

This research paper is about the social behaviour of the meerkats from the “Georg von Opel-Freigehege für Tierforschung” in Kronberg.
Within a six-week stay in the zoo, its small group of suricats (n=3) were observed and their behaviour with the aid of several sampling methods documented. By the data thus obtained, an ethogram and a sociogram were created. Also the analyse of the data can show the main features of the behaviour compared to wild suicats and demonstrate possible disturbances, irregularities, their reasons and also effects on the group.
Hereto the effects by the low size of the group, the quantity of visitors, the pregnancy of the alpha female, the husbandry conditions and the integration of the unrelated meerkats (n=2)  from Duisburg were investigated.
Thereby no behavioural disorder because of the husbandry conditions appeared. Only the minor size of the colony indicated an impact on the life of the aninals.
The analysis shows an adverse influence because of the small number of individuals on the natural assignment of work among meerkats, which subsequently may negatively impact the breed.
Further the amount of visitors and the inclusion of the new females turned out to be a stress factor. However, the influence was only after a certain number of visitors ascertainable, which implies a partial habituation to human presence. In doing so, the optical stimulus is enough to trigger an increased trend of warning and watching. Increase of spraying arise but not unless there is a previous confrontation with the suricats from Duisburg.
Through the study the social interactions of the meerkats from the Opel-Zoo, a strong social fabric and close relationship are detected, that changes among both females by the gestation.
Also on the sensitivity of the enemy cognition or rather the attention and the stress-vulnerability of all animals, the pregnancy and rearing of young has an enhancing effect.
During the observation, only bebaviour which are shown by wild suricats, were ascertained. The influence occurs only in terms of a change in the frequent distribution of manner and not in unnatural behaviour.

 

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