Untersuchung zur Futteraufnahme, Verdaulichkeit, Ingestapassage und Partikelgrösse beim Elch (Alces alces) bei unterschiedlichen Raufutter-Rationen.
Vetsuisse-Fakultät Universität Zürich, Klinik für Zoo-, Heim- und Wildtiere (Prof. J.-M. Hatt)
Wildnispark Zürich (C. Stauffer)
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Zusammenfassung:
Elche (Alces alces) werden immer wieder als äusserst anspruchsvolle Pfleglinge in Menschenobhut beschrieben, was vor allem an ihrer besonderen Verdauungsphysiologie und den daraus resultierenden Fütterungsansprüchen liegt. Elche verweigern laut Literatur oft die angebotenen Raufuttermittel, was indirekt zu einer überproportionalen Aufnahme von leichtverdaulichem Futter und damit chronischer Pansenazidose führen kann und ein Grund für die geringe Lebenserwartung von Elchen in Menschenobhut sein könnte. Ziel der vorliegenden Studie war es daher, anhand von Fütterungsversuchen an vier Elchen nicht nur verdauungsphysiologische Basisdaten von Elchen zu mehren, sondern zu überprüfen, ob eine reine Raufutter-Fütterung tatsächlich bei diesen Tieren nicht möglich ist. Die verwendeten Futterrationen bestanden aus der zootypischen mit Mischfutter, und reinen Raufutterrationen aus Luzerneheu, Luzerne-/Gras-/Laubheu, und nur aus Laubheu. Während Grasheu nicht aufgenommen wurde, lag die Aufnahme an verdaulicher Energie (DE) bei Luzernheu mit 0.64-1.13 DE MJ kg-0.75 d-1 über dem geschätzten Erhaltungsbedarf von 0.6. Die Ergebnisse widersprechen bisherigen Berichten aus der Literatur und lassen vermuten, dass die Qualität des angebotenen Luzerneheus seine Akzeptanz wesentlich beeinflusst. Zugleich ermutigen sie, Elche in Menschenobhut hauptsächlich mit Raufutter zu füttern, wobei ein vielfältiges Raufutterangebot zu bevorzugen ist, da es zu einer höheren Futteraufnahme führen dürfte.
Abstract:
Moose (Alces alces) are regularly described as problematic animals in captivity, mainly because of their particular digstive physiology and the resulting nutritional needs. According to the literature, moose regularly reject forages offered in captivity, which indirectly leads to an overproportional ingestion of easily digestible feeds and thus chronic acidosis, and thus might be the cause of their low life expectancy in captivity. By feeding experiments in four animals, this study aimed at not only increasing physiological data on moose digestion, but also at testing whether maintaining these animals on roughage-only diets is really impossible. The diets used consisted of the typical zoo ration with mixed feeds, and exclusive diets of lucerne hay, lucerne-/grass-/browse hay, and browse hay only. While it was confirmed that moose do not ingest grass hay in relevant amounts, digestible energy (DE) intake on lucerne hay was, at 0.64-1.13 DE MJ kg-0.75 d-1 , above the estimated maintenance requirement of 0.6. The results contradict previous reports in the literature and suggest that the quality of the lucerne hay offered significantly influences its acceptance. At the same time the results promote feeding moose in captivity forage-based diets. In doing so, a variety of forages should be offered, as this likely increases food intake.
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