Amphibienmonitoring.
Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein, Band 17.
35 Seiten, 61 Abbildungen, 14 Tabellen.
Amtlicher Lehrmittelverlag, Vaduz. ISBN 978-3-952324-4-1. ISBN 3-952324-4-6.
Volltext (PDF)
Zusammenfassung:
Im Rahmen eines regionalen Überwachungsprogrammes werden die Amphibienvorkommen in Liechtenstein seit 1995 systematisch und flächendeckend erfasst. Ziel dieses Monitorings ist es, regionale Entwicklungstrends abzuschätzen und gefährdete Arten wirksam zu erhalten. Die vorliegende Trendanalyse basiert auf einem Datensatz von insgesamt 4’171 Tiernachweisen (1’923 Beobachtungen in Laichgebieten, 2’147 Beobachtungen an Amphibienzugstellen sowie 101 Nachweisen des Alpensalamanders) und ermöglicht eine kritische Gesamtschau der letzten 15 Jahre.
Die Bilanz fällt ernüchternd aus und zeigt vor allem bei den gefährdeten (Erdkröte und Wasserfrösche) und stark gefährdeten Arten (Gelbbauchunke und Kammmolch) einen besorgniserregenden Rückgang. Viele der ehemals individuenstarken Vorkommen sind eingebrochen, isoliert und an mehreren Standorten ist eine kritische Populationsgrösse erreicht. Lediglich bei unseren häufigen Arten Grasfrosch und Bergmolch konnten die Verluste durch Neubesiedlungen kompensiert werden. Zudem besitzen beide Arten noch Populationsreserven im Berggebiet. Weiter im Vormarsch befindet sich der allochtone Seefrosch; seit 1995 haben sich die Anzahl seiner Vorkommen vervierfacht und die Lokalbestände stark zugenommen. Aufgrund der möglichen Verdrängung von einheimischen Arten ist eine weitere Ausdehnung dieser invasiven Art im Alpenrheintal (soweit noch möglich) zu verhindern.