KÜHNIS, J. (2011)

Amphibienmonitoring.

Naturkundliche Forschung im Fürstentum Liechtenstein, Band 17.

35 Seiten, 61 Abbildungen, 14 Tabellen.
Amtlicher Lehrmittelverlag, Vaduz. ISBN 978-3-952324-4-1. ISBN 3-952324-4-6.

Volltext (PDF)

Zusammenfassung:

Im  Rahmen  eines  regionalen  Überwachungsprogrammes werden die Amphibienvorkommen in Liechtenstein seit 1995 systematisch  und  flächendeckend  erfasst.  Ziel  dieses  Monitorings  ist  es,  regionale  Entwicklungstrends  abzuschätzen und gefährdete Arten wirksam zu erhalten. Die vorliegende Trendanalyse  basiert  auf  einem  Datensatz  von  insgesamt 4’171  Tiernachweisen  (1’923  Beobachtungen  in  Laichgebieten,  2’147  Beobachtungen  an  Amphibienzugstellen  sowie 101 Nachweisen des Alpensalamanders) und ermöglicht eine kritische Gesamtschau der letzten 15 Jahre.

Die Bilanz fällt ernüchternd aus und zeigt vor allem bei den gefährdeten (Erdkröte und Wasserfrösche) und stark gefährdeten  Arten  (Gelbbauchunke  und  Kammmolch)  einen  besorgniserregenden Rückgang. Viele der ehemals individuenstarken  Vorkommen  sind  eingebrochen,  isoliert  und  an mehreren  Standorten  ist  eine  kritische  Populationsgrösse erreicht.  Lediglich  bei  unseren  häufigen  Arten  Grasfrosch und  Bergmolch  konnten  die  Verluste  durch  Neubesiedlungen  kompensiert  werden.  Zudem  besitzen  beide  Arten noch  Populationsreserven  im  Berggebiet.  Weiter  im  Vormarsch  befindet  sich  der  allochtone  Seefrosch;  seit  1995 haben  sich  die  Anzahl  seiner  Vorkommen  vervierfacht  und die  Lokalbestände  stark  zugenommen.  Aufgrund  der  möglichen Verdrängung von einheimischen Arten ist eine weitere  Ausdehnung  dieser  invasiven  Art  im  Alpenrheintal  (soweit noch möglich) zu verhindern.