OSTRZECHA, P. (2002)

Die Gehegenutzung der Steppenzebras unter Einbeziehung der interspezifischen Kontakte in einer gemischten Gruppe.

Vet. med. Dissertation
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Zoologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Betreuung_ Prof. Dr. H.F. Moeller), eingereicht über das Institut für Tierzucht und Haustiergenetik
Zoo Heidelberg, Zoo Karlsruhe

183 Seiten, 24 Abb.

Ergebnisse (Auszug aus Volltext) PDF

Zusammenfassung:

In zwei Zoologischen Gärten wurden 12 Zebras und ihre artfremden Mitbewohner unter verschiedenen Haltungsbedingungen beobachtet.
Zur Auswertung kamen die in 381,5 Beobachtungsstunden aufgenommenen Verhaltensweisen. Die Gehege beider Zoologischer Gärten unterschieden sich hinsichtlich der Gehegegröße sowie der Vergesellschaftung der Zebras.

In Form von Focus-Tier- und Scan-Protokollen (ALTMANN, 1974) wurden die Daten im Tagesverlauf aufgenommen.

Ziel der Untersuchung war es, die Einflüsse von Gehegegröße und artfremden Tieren auf die Zebras anhand bestimmter Verhaltensweisen und der Gehegenutzung darzustellen sowie eine Rangordnung aufzustellen.

Hinsichtlich ihrer Zeitbudgets unterschieden sich die Tiere beider Zoologischer Gärten nur in Bezug auf die interspezifischen Aktivitäten signifikant voneinander. Nicht nur die Häufigkeiten, sondern auch die Art des interspezifischen Verhaltens unterschied sich in beiden Zoos, was nicht nur in Zusammenhang mit der Gehegegröße stand, sondern auch durch die unterschiedliche Vergesellschaftung bedingt war. Bei der Untersuchung der Gehegenutzung konnten Fixpunkte für bestimmte Verhaltensweisen festgestellt werden. Für das WÄLZEN und RUHEN im Liegen suchten alle Zebras in beiden Zoos dieselben Plätze signifikant häufig auf. Beim RUHEN im Stehen und FRESSEN nahmen die Fohlen häufig die Standorte der Mutter ein oder blieben in deren Nähe. Die bevorzugten Aufenthaltsorte im Gehege der Zebras waren die Fressplätze sowie die Flächen um die Stallungen herum.

Die Gesamtfläche des Geheges wurde in Heidelberg signifikant besser ausgenutzt als in Karlsruhe. Die intensivste Gehegeerkundung fand in beiden Zoos mittags statt. Anhand der Ermittlung von Distanzen zwischen den Tieren konnten die Unterschiede in der Einhaltung der Abstände unter den Zebras und zwischen Zebras und den artfremden Tieren herausgestellt werden.

Intoleranz-Rangordnungen und biologische Rangordnungen konnten in beiden Zoologischen Gärten erstellt werden.

Eine Umfrage sollte abschließend einen Eindruck über die Beurteilung beider Gehege sowie der Vergesellschaftung durch die Besucher vermitteln.

Abstract:

An observation was made on 12 zebras being kept amongst other animal species, in two zoos using different zoo-keeping methods. After 381,5 hours of observation the recorded behavioural patterns were analised. The two zoos differed in both enclosure size and social behaviour of the zebras.

The data was collected during the day time in terms of 'Focus-Tier'and 'Scan- Protokollen'(ALTMANN, 1974).

The aim of the study was to measure the effect of enclosure size and also the influence of other animal species on the behavioural patterns of the zebras, how the enclosure is used and if any hierarchy exists.

Allowing for timeables, the only significant difference shown between two zoos was in the interaction between the species. Differences in both zoos occurred not only in frequency of interaction but also in type of social behavior between species suggesting that the cause would not only be the enclosure size, but also as a result of different social habits.

By monitoring the usage of the enclosure, it was apparent that particular areas were used for specific activities. More often than not, all zebras chose the same spot to roll over or lie down rest. To stand still or feed, the foals usually favoured the area around their mother, or at least close by. The zebras favoured areas in the enclosure were at the feeding points or around the stabling.

The whole area of the enclosure was better utilised in Heidelberg than in Karlsruhe. In both zoos the closest monitoring of the enclosures was done at midday. By recording the distances kept between animals, it was possible to show the difference between distances kept between zebras and between zebras and other species. In both zoos biological and intolerance hierarchies occured.

Finally, it should also be said that a questionaire for visitors would give valuable views on the enclosures and the social behaviour of the animals.

 

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