RAHDE, T. (2014)

Stufen der mentalen Repräsentation bei Keas (Nestor notabilis).

Steps of mental representation in Keas (Nestor notabilis).

Dissertation (Rer. nat.)

184 Seiten, 68 Abbildungen, 6 Tabellen, 1 Anhang

Freie Universität Berlin, Institut für Verhaltensbiologie (Betreuung Prof. C. Scharff, PhD) und
Vogelpark Marlow (Direktor: M. Haase)

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Zusammenfassung:

Anhand des kognitiven Modells der Philosophin Joëlle Proust (2000) als theoretische Basis dieser Forschung wurden drei Versuchsreihen mit in Zoologischen Gärten gehaltenen Keas (Nestor notabilis) durchgeführt, um hiermit Rückschlüsse auf eine mentale Repräsentation dieser Papageienart schließen zu können. Es zeigte sich, dass Keas die höchste getestete Stufe der Objektpermanenz (Stufe 6b „unsichtbares Verstecken“) erreichen, wobei die Männchen signifikant bessere Leistungen als die Weibchen zeigten. Sechs der neun Versuchstiere waren in der Lage nach einer kurzen Trainingsphase eine Kategorie für Keas anhand von Bildern auf einem Touchscreenmonitor von unbelebten Gegenständen zu unterscheiden. Hierbei wurden, unabhängig von der Größe des Bildes, bei den Keabildern signifikant häufiger der Flügel oder die Füße des Bildes berührt als dieses aufgrund der Fläche zu erwarten war. In der dritten Versuchsreihe verhielten drei der sieben Tiere sich in einer Variation des von Gallup erdachten Spiegeltests (Gallup 197) so, dass man davon ausgehen kann, dass sie sich selbst im Spiegel wahrnahmen.

Aus diesen Ergebnissen wird geschlossen, dass Keas die höchste Stufe des kognitiven Modells erreichen und zumindest über eine einfache Art der mentalen Repräsentation ihrer Selbst verfügen. Welche Schlüsse hieraus auf ein mögliches Bewusstsein gezogen werden können, muss jedoch offen bleiben.

Abstract:

Based on the cognitive model of the philosopher Joëlle Proust (2000) three experimental setups with Keas (Nestor notabilis) raised in Zoological Gardens were conducted to inverstigate their stage of mental representation. The parrots reached the highest testing level of object permanence (stage 6b, invisible emplacement), with males performing better than females. After a short training session with a touchscreen six of nine subjects were able to distinguish between images of ‘Keas’ and inanimate objects. Independent of image size, the Keas touched the wings and the feet of the picture significantly more than expected by chance. In the third experimental setup using a modified mirror test designed by Gallup (1970) three of seven individuals behaved in a way consistent with mirror recognition.

 

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