SCHILCHER, B. (2010)

Untersuchungen zur Pansen- und Klauengesundheit verschiedener Wildwiederkäuerarten des Tiergarten Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fütterungsmanagement.

Investigations on rumen and claw health of different wild ruminants from Nuremberg zoo in relation to the feeding management.

Dissertation.

130 Seiten, 28 Abbildungen
Institut für Tierernährung, PD Dr. Annette Liesegang
Vetsuisse Fakultät, Universität Zürich
Tiergarten Nürnberg

Zusammenfassung:

Das Ziel dieser Arbeit war, die Pansen-und Klauengesundheit verschiedener Wiederkäuerarten -Hirschziegenantilope, Mähnenspringer, Dybowskihirsch, Mendesantilope -des Tiergarten Nürnberg im Zusammenhang mit dem Fütterungsmanagement zu untersuchen. Jeweils fünf getötete Tiere der oben genannten Wiederkäuerarten standen für diese Arbeit zur Verfügung. Parameter der mikrobiellen Fermentation des Pansens (pH, kkFS, Laktat, NH3), Blutwerte (L-Laktat, NEFA) sowie Gewebeproben der Pansenwand wurden analysiert. Darüber hinaus wurden die Klauen auf Anzeichen einer Klauenrehe untersucht. Auf der Basis von Futterwägungen und Nährstoffanalysen erfolgte eine Rationsberechnung. Bei drei Wiederkäuerarten -Hirschziegenantilope, Mähnenspringer, Mendesantilope -alle Gras-und Raufutterfresser, wurden deutliche Merkmale der subklinischen Pansenazidose auf Grund einer zu kohlenhydratreichen und rohfaserarmen Diät ermittelt. Dies wurde insbesondere durch ausgeprägte Mikroabszesse in der Pansenschleimhaut sowie mittlere pH-Werte im Pansen < 6,5 belegt. Die Dybowskihirsche, welche als Intermediärtyp klassifiziert werden, schienen eine Futterration mit hohem Kraftfutteranteil zu tolerieren, da keine pathologischen Veränderungen gefunden wurden. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die subklinische Pansenazidose bei Wildwiederkäuern in Gefangenschaft immer noch ein bedeutendes Problem darstellt, da diese Tiere häufig mit Rationen reich an leicht fermentierbaren Kohlenhydraten gefüttert werden.

Abstract:

The aim of this study was to investigate the rumen and claw health of different ruminant species -blackbuck, barbary sheep, sika deer, addax antelope -from the Nuremberg Zoo according to the feeding management. Five killed individuals of the ruminant species mentioned above, were used in this study. Parameters of microbiological fermentation of the rumen (pH, SCFA, lactate, NH3), blood values (l-lactate, NEFA) as well as rumen tissue samples were examined. Additionally, investigations on claw health, in terms of laminitis were made. The diets were calculated based on the weight of the feedstuffs and nutrition analysis. Three species -blackbuck, barbary sheep, addax antelope -all grass-and roughage feeders, showed severe characteristics of subacute ruminal acidosis due to a diet high in fermentable carbohydrates and low in fibre. This was particularly proved by numerous microabscesses inside the rumen mucosa and mean rumen pH < 6,5. The sika deer, classified as intermediate feeder, appeared to tolerate the diet with a high concentrate rate, since no pathological variations were present. These results demonstrate that subacute ruminal acidosis is still a serious problem in captive wild ruminants, which are often fed wrong diets with a high concentration of easily digestible carbohydrates.

 

schilcher-biblio