Zur Geschichte der Baumkänguru-Haltung in europäischen und einigen anderen Zoos.
BULETTE Berlin 7: 7-45.
Zusammenfassung:
Es wird über die frühe Haltung von Baumkängurus in Zoologischen Gärten berichtet in einem Zeitraum, der nicht oder nicht vollständig von den Listen des International Zoo Yearbook und der Internationalen Zuchtbücher bzw. vom Zoological Information Management System (ZIMS) erfasst ist. Bei der Verwendung von Angaben, die von Haltern z. B. an das International Zoo Yearbook gemacht worden sind, ist wegen häufiger Fehlbestimungen Vorsicht geboten. Sie waren nicht alle brauchbar. Insgesamt ist das Wissen über viele Kängurus aus Neuguinea lückenhaft.
Insgesamt sind acht der zehn heute allgemein anerkannten Baumkänguru-Arten gepflegt worden. Leider sind nicht von allen sich selbst erhaltende Zoobestände hervorgegangen. Das lag häufig an unzureichenden Haltungsbedingungen, fehlenden Informationen über das Sozialverhalten der einzelnen Arten und auch an mangelnden Kenntnissen der Zoologischen Gärten in der Baumkänguru-Pflege. Über das Verhalten von D. dorianus, D. matschiei und D. ursinus liegen wenigstens in Zoologischen Gärten angefertigte und publizierte Verhaltenscbeschreibungen vor. Diese Praxis ist heute leider nicht mehr üblich und bedeutet einen vermeidbaren Wissensverlust. Für D. goodfellowi und D. matschiei gibt es heute weltweit koordinierte Zuchtprogramme, für D. goodfellowi sogar ein "Global Management Species Program" GSMP der World Association of Zoos and Aquaria (WAZA).
Zentren der Baumkänguru-Haltung waren besonders der Zoo London, die Zoologischen Gärten von Amsterdam, Rotterdam und Berlin, der San Diego Zoo, die australischen Zoologischen Gärten, besonders Melbourne und Sydney und das Baiyer River Sanctuary in Papua-Neuguinea. Das heute leider nicht mehr bestehende Baiyer River Sanctuary war der einzige Ort, an dem mit drei Baumkänguru-Arten in großem Umfang planmäßige Zucht betrieben wurde. Bei meinem Aufenthalt im Jar 1974 war der Baumkänguru-Bestand dort 16 D. doriae, 21 D. matschiei und 21 D. goodfellowi. Viele der dortigen Nachzuchten sind dank des rührigen Leiters GRAEME G. GEORGE in andere Zoologische Gärten gelangt.
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