Sind Zwergotter "Rechtshänder"? Eine explorative Verhaltensbeobachtung an zwei Zwergotter-Gruppen (Aonyx cinerea) zur Untersuchung auf Lateralität.
Bachelorarbeit
68 Seite
Institut für Psychologie, Fernuniversität Hagen
Leitung: Prof. Dr. Martina Manns
Zoo Karlsruhe
Zusammenfassung:
Lateralität als eine Form der Gehirnspezialisierung zeigt sich in asymmetrischem Verhalten auf Körperebene und der Bevorzugung bestimmter Gliedmaßen bei Handlungen. Im Rahmen der vorliegenden explorativen Feldstudie, wurde die in diesem Bezug unerforschte Tierspezies Kurzkrallen-Zwergotter (Aonyx cinerea) in zwei Populationen im zoologischen Kontext untersucht. Die Präferenz zur Nutzung einer bestimmten Vorderpfote wurde in vier distinkten Verhaltenskategorien (Tasks) videographisch erhoben. Auf der Ebene der Individuen zeigten die Ergebnisse die Tendenz aller Tiere, eine bestimmte Vorderpfote zu bevorzugen, allerdings nicht signifikant und inkonsistent über die vier Verhaltenskategorien. Nach erfolgter statistischer Auswertung wurde eine Neigung ersichtlich, dass für drei der vier Tasks mehr Individuen den Einsatz der linken Vorderpfote präferierten. Auf Populationsebene zeigte sich in einer Kategorie (Griff in Hohlräume) eine signifikante Präferenz zur Nutzung der rechten Vorderpfote. Weiterhin konnte in der komplexesten Kategorie, Tragen eines Objektes während dreibeiniger Fortbewegung, ein Alterseffekt gezeigt werden, der die Rolle des Lernens bei der Ausbildung von Asymmetrien in den Fokus rückt.
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