Der Marderhund – ein heimlicher Neubürger.
Wikldbiologie International 5/16. 12 Seiten
Hrsg.: Wildtier Schweiz, Winterthurerstrasse 92, CH-8006 Zürich.
Auszug:
Fremde Tierarten, sogenannte Neozoen, geraten in den letzten Jahren sowohl bei Naturschützern als auch Jägern vermehrt ins Blickfeld. Die Auswirkungen dieser Neulinge auf heimische Ökosysteme sind weitestgehend unklar. Insbesondere, wenn es sich um Raubtiere wie zum Beispiel den Marderhund Nyctereutes procyonoides handelt, werden negative Folgen vermutet. Um die Wissenslücken zur Lebensweise des Marderhundes in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft zu schliessen und mögliche «Brennpunkte» für den Artenschutz zu identifizieren, wurde in Südbrandenburg eine vierjährige Untersuchung an einer Marderhundpopulation durchgeführt. Das 33 Quadratkilometer grosse Untersuchungsgebiet stellte mit seiner Mosaikstruktur einen Ausschnitt einer typischen ostdeutschen Kulturlandschaft dar. Mittels der Telemetrie wurden Daten zu Streifgebietsgrössen und Raumnutzung erhoben, die ein Berechnung der Populationsdichte ermöglichten. Weiterhin konnte das Wanderverhalten erwachsener und junger Marderhunde beobachtet und die Nahrungsgewohnheiten dieser Wildhundeart analysiert werden.
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