ULOTH, W. (1979)

Das Muffelwild, Ovis ammon musimon.

104 Seiten.

Die Neue Brehm-Bücherei 491 (2./3. Auflage).

A. Ziemsen-Verlag, Wittenberg-Lutherstadt. ISBN-13: 978-3894321758

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Wildschafe leben am Rande von Gletscherzonen. Sie kommen wild gegenwärtig fast ausschließlich nur als isolierte Populationen in inselartigen Restbiotopen entlegener Hochgebirgsrücken und -steppen der nördlichen Erdhalbkugel vor. Auch das Mufflon, das zierlichste der paläarktischen Wildschafe, hatte in den gebirgigen Mittelmeerinseln ein Reliktareal. Auf Korsika ist es bis auf Restbestände, auf Sardinien völlig ausgerottet, wenn auch inzwischen vom Festland her wieder eingebürgert. Längst hätte es im "Red Data Book" Aufnahme gefunden, wäre es nicht durch den faunenerhaltenden Willen des Menschen, wenn auch vorrangig aus jagdlichen Motiven, vor dem Aussterben bewahrt worden. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts erfolgte eine zielstrebige Tierparkhaltung und seit dem letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts eine planmäßige Wieder- und Neueinbürgerung auf dem europäischen Festland. Daß es seit der Mitte unseres Jahrhunderts selbst in Nord- und Südamerika, auf den Hawaii-Inseln im Stillen Ozean und den Kerguelen des Indischen Ozeans eine neue Heimat fand, spricht für seine Beliebtheit als jagdbares Schalenwild. Diesen Weg zu verfolgen, die Heterogenität der wiederum isolierten Muffelwildpopulationen der Welt herauszuarbeiten, ist Hauptanliegen dieser Schrift. Bei allen Bezügen zum Menschen, ob als Stammform von Hausschafrassen oder als Jagdwild mit seinem von den heimischen Cerviden u. a. abweichenden Verhalten, wird das Muffelwild bewußt nicht als Mufflon an sich, sondern als Wildschaf betrachtet.

 

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