Beobachtungen zur natürlichen Aufzucht eines Orang-Utan.
Staatsexamensarbeit
56 Seite
Fachbereich Biologie, Philipps Universität Marburg
Leitung: Prof. Dr. Heinrich-Otto von Hagen
Zoo Duisburg
Zusammenfassung:
Es wurden Beobachtungen zur natürlichen Aufzucht von Orang-Utans im Duisburger Zoo an zwei Aufzuchten von Orang-Babys angestellt. Zunächst erfolgte eine Beschreibung der Situation der Orangs in der freien Wildbahn, in der sie vom Aussterben bedroht sind, und dann wurden ihre Lebensbedingungen im den Zoologischen Gärten, in denen bis 1971 bereits 152 Nachzuchten gelangen, behandelt. Die Eltern der beobachteten Orang-Babys stammen aus der Wildnis. Ihre ersten Kinder mussten künstlich aufgezogen werden. Das eine Orang-Baby, Marinda, trennte man 11 Tage nach der Geburt von seiner Mutter, da diese es nicht ausreichend ernähren konnte. Das andere Orang-Baby, Pale, wurde 4 ½ Monate von der Mutter ernährt und aufgezogen. Dann musste es aus dem gleichen Grund wie Marinda von der Mutter getrennt werden. Marindas Mutter Susi und besonders Pales Mutter Nony waren gute Orang-Mütter, die sich um das Wohl ihrer Kinder bemühten. Wegen der längeren Beobachtungsmöglichkeit wurde hauptsächlich die Entwicklung Pales betrachtet. Es zeigte sich, dass dieser seine Umwelt immer bewusster wahrnahm und sich allmählich aktiv in ihr betätigte. Die Aktionen der einzelnen Familienmitglieder, d.h. vom Vater Major, von der Mutter Nony und dem Kind Pale, in Zusammenhang mit der Aufzucht des Kindes wurden beschrieben. In Diagrammen kam anschließend zum Ausdruck, welche Aktivitäten diese drei Orangs über mehrere kurze Zeiträume hinweg zeigten. Mit der Diskussion des Für und Wider der natürlichen Aufzucht und der Mitteilung einer Erfahrung, dass unter besonderen Voraussetzungen eine Zurückführung der in den Zoos lebenden Orangs in die freie Wildbahn zwecks Arterhaltung möglich ist, schließt die Arbeit.
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