Grüner Vogel-Lippfisch (Gomphosus varius) im Zoo-Aquarium Berlin
© Klaus Rudloff, Berlin
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Lippfischartige (Labroidei)
Familie: Lippfische (Labridae)
Unterfamilie: Junkerlippfische (Julidinae)
Vorbemerkung
Die Vogel-Lippfische bieten dadurch Stoff für die Zoopädagogik, dass ihre Schnauzen schnabelartig verlängert sind, sodass sie zwischen den Ästen von Korallenstöcken befindliche Nahrung aufnehmen können, die für andere Korallenfischarten unrerreichbar ist. Beide existierenden Arten werden in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt, allerdings nicht häufig.
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für die Haltung eines Paars oder einer Gruppe von Vogel-Lippfischen ein Becken mit mindestens 5'000 l Inhalt. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.
Grüner Vogel-Lippfisch
Gomphosus varius • The Purple Club-nosed Wrasse • Le labre oiseau vert
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Grüne Vogel-Lippfisch wird bis 30 cm lang. Die Rückenflosse weist 8 Stachel- und 13 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 3 Stachel- und 11 Weichstrahlen. Jungfische sind oben grün und unten weiß gefärbt mit zwei schwarzen Längsstreifen. Ihre Schnauze ist kürzer als die der Erwachsenen. Der Körper voll ausgewachsener Fische ist blaugrün mit einem roten Strich auf jeder Schuppe. Die Schnauze ist ebenfalls blaugrün. Die Schwanzflosse endet in einem leuchtend blauen Halbmond [1; 2; 3] . VerbreitungIndo-Pazifik: Subtropische / tropische Bereiche von den Kokos(Keeling)-Inseln bis Hawaii und nordwärts bis zu den Ryukyu-Inseln. Die Art kommt in den Territorialgewässern von gegen 40 Ländern und abhängigen Gebieten vor. Im übrigen Indischen Ozean wird sie ersetzt durch G. caeruleus [4]. Lebensraum und LebensweiseDer Grüne Vogel-Lippfisch besiedelt Lagunen und korallenreiche Riffe in 1-30 m Tiefe in Gebieten mit einer Wassertemperatur von 25-28°C. Er wird einzeln oder in kleinen Gruppen angetroffen. Er ernährt sich von Wirbellosen und kleinen Fischen [2; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet und allgemein häufig. Sie wird stellenweise für den Aquarienhandel gesammelt, es sind aber keine großflächigen Risiken bekannt. Sie gilt daher gemäß einer Beurteilung aus dem Jahr 2008 nicht als gefährdet. Es gibt keine spezifischen Schutzmaßnahmen, der Grüne Vogel-Lippfisch kommt aber in verschiedenen Meeresschutzgebieten vor [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird für den Eigenbedarf und lokale Märkte als Speisefisch genutzt, aber nicht gezielt befischt. Sie ist im internationalen Aquarienfischhandel [2; 4]. Angebote liegen in Deutschland in der Größenordnung von 40-70 € [Online-Inserate 2018]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Der Grüne Vogel-Lippfisch wird in etwa 45 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1801 vom französischen Naturforscher Graf Bernard-Germain-Étienne de LACÉPÈDE unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [2]. Literatur und Internetquellen
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