Humboldt-Kammbarsch (Cichla temensis) im Tierpark Dählhölzli, Bern
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Buntbarsche (Cichlidae)
- Monokel-Kammbuntbarsch (Cichla monoculus)
- Grüner Augenfleck-Kammbuntbarsch (Cichla ocellaris)
- Humboldt-Kammbarsch (Cichla temensis)
Vorbemerkung
Kammbuntbarsche sind die größten neotropischen Cichliden. Aufgrund ihrer Größe finden sie die Beachtung des Publikums und können so als Botschafter für die Erhaltung der Biodiversität im Amazonas- und Orinokogebiet eingesetzt werden. Von den 15 Arten wird deshalb rund die Hälfte in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt, allerdings sind es pro Art recht wenige Haltungen.
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen für das Halten von Kammbuntbarschen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge der gehaltenen Fische (ohne Schwanz) angeboten werden müssen.
Monokel-Kammbuntbarsch
Cichla monoculus • The Tunacare Peacock Bass • Le cichla monocle
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Monokel-Kammbuntbarsch erreicht eine Länge von 70-80 cm und ein Gewicht bis zu 9-10 kg. Auf dem Körper hat er drei dunkle Querstreifen vom Rücken bis zur Seitenlinie, bei älteren Tieren allenfalls einen weiteren Streifen auf dem Hinterkopf. Auf der vorderen Körperhälfte befinden sich unregelmäßige dunkle Flecken und an der Basis der Schwanzflosse ein auffälliger schwarzer und mit einem gelben Rand versehener Fleck [1; 2]. VerbreitungTropisches Südamerika: Einzugsgebiet des Amazonas und Rio Solimões, in den Hauptflüssen und den unteren Bereichen der Zuflüsse in Brasilien, Kolumbien und Peru [2]. Lebensraum und LebensweiseMonokel-Kammbarsche halten sich gerne am Gewäßerrand auf, wo die Dichte an kleinen Fischen hoch ist. Währenddem Jungtiere sich hauptsächlich von Kleinkrebsen ernähren, sind Erwachsene fast ausschließlich Fischfresser. Männchen werden mit 1 Jahr, Weibchen mit 2 Jahren geschlechtsreif. Zur Paarungszeit entwickeln die Männchen einen Stirnhöcker rund verhalten sich territorial. Das Weibchen legt 3-4mal jährlich Eier auf einem Stein ab. Es kümmert sich um das Gelege, während das Männchen das Revier verteidigt [1; 2]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 wurde die relativ weit verbreitete Art 2023 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen, obwohl Populationsdaten gänzlich fehlen [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Monokel-Kammbuntbarsch ist von geringer Bedeutung für die kommerzielle Fischerei. Für den Eigenbedarf oder lokale Märkte wird er mit Pfeil und Bpgen, Speeren, Angeln und Netzen gefangen [2; 3]. Gelegentlich sind Monokelbarsche im Aquarienfischhandel anzutreffen, Angebot in Deutschland für 14-16 cm lange Individuen 70 € [Online-Inserat 2018]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 20 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1831 vom Schweizer Naturforscher Jean Louis Rodolphe AGASSIZ unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [2]. Literatur und Internetquellen
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Grüner Augenfleck-Kammbuntbarsch
Cichla ocellaris • The Peacock Cichlid • Le cichla pâon
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenDer Grüne Augenfleck-Buntbarsch kann eine Länge von bis zu 74 cm erreichen. Das höchste publizierte Gewicht liegt bei 6.8 kg. Färbung und Zeichnung ändern sich im Lauf des Lebens. In allen Altersstadien ist im oberen Teil der Schwanzflossenbasis ein tiefschwarzer, goldumrandeter Fleck vorhanden, dessen Umrandung im Alter stärker wird. Bauch- und Afterflossen sowie der untere Teil der Schwanzflosse werden bei älteren Fischen gelb und schließlich ziegelrot [1; 2]. VerbreitungNördliches Südamerika: Einzugsgebiete des Marowijne in Surinam und Französisch Guiana und des Essequibo in Guyana. Eingeführt in anderen Ländern [3]. Lebensraum und LebensweiseDer Grüne Augenfleck-Buntbarsch ist ein Raubfisch, der in Gruppen lebt und sich von kleineren Buntbarschen, Sonnenbarschen, Fadenflossigen Alsen (Dorosomatinae), Koboldkärpflingen (Gambusia affinis) und anderen Fischen ernährt. Grüne Augenfleck-Buntbarsch pflanzen sich rund ums Jahr fort, mit einem Höhepunkt zu Beginn der Regenzeit. Pro Kilo Körpergewicht legt das Weibchen etwa 9,000 - 15,000 Eier pro Laichvorgang. Das geschieht in Abständen von etwa zwei Monaten. Die Eier werden im Flachwasserbereich auf flachen Steinen abgelegt. Die Jungfische schlüpfen bei einer Temperatur von 28°C nach gut drei Tagen [1; 3]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 wurde die Art 2023 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Die Informationen über die Art sind zwar dürftig, aber ihr Lebensraum ist noch weitgehend intakt [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art ist von geringer Bedeutung für die gewerbliche Fischerei, wird aber in Aquakultur produziert, ist Gegenstand der Sportfischerei und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1; 3]. Angebote variieren stark nach Größe der Fische, in Deutschland z.B. 30 € für 5-6 cm lange und 100 € für 30 cm lange Individuen [Online-Inserate 2018]. Die Art wurde 1912 erstmals nach Deutschland eingeführt HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1801 von den deutschen Naturforschern Marcus Élieser BLOCH (1723-1799) und Johann Gottlieb Theaenus SCHNEIDER (1750-1822) unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben [3]. Literatur und Internetquellen
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Humboldt-Kammbarsch
Cichla temensis • The Speckled Pavon • Le cichla pointillé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenMit einer Länge bis 99 cm einem Gewicht bis 12.2 kg ist der Humboldt-Kammbarsch der größte aller Buntbarsche. Die Geschlechtsreife wird mit einer Länge von 31-36 cm erreicht. Seine Gestalt ist mehr langgestreckt als bei anderen Arten der Gattung. Auf der Basis der Schwanzflosse befindet sich ein Pfauenaugenfleck. Ansonsten sind Weibchen und Jungtiere dunkelgrau und mit parallel verlaufenden, kurzen, silbriger Querstreifen gezeichnet. Geschlechtsreife Männchen sind dunkelgrün bis dunkelbraun mit 3 schwarzen Querbändern auf den Körperseiten und einem horizontalen Hinteraugenstreifen. Ihre Bauch-, After- und Schwanzflossen sind in der unteren Hälfte kräftig orangerot gefärbt [1; 2]. VerbreitungNördliches Südamerika: Brasilien, Kolumbien, Venezuela. Amazonasbecken im Einzugsgebiet von Río Negro and Río Uatumã und Orinokobecken [2]. Lebensraum und LebensweiseBevorzugte Aufenthaltsorte sind tiefere, ruhige Küstenabschnitte von Seen und Lagunen sowie sandige oder felsige Untiefen im Hauptstrom größerer Flüsse. Die Nahrung besteht fast ausschließlich aus Fischen [2]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2020 wurde die Art 2023 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Populationsdaten sind kaum vorhanden, sie hat jedoch eine weite Verbreitung und einen weitgehend intakten Lebensraum [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Humboldt-Kammbarsch wird kommerziell für den Lebensmittelmarkt gefangen und in Aquakultur produziert Er ist ein bedeutender Fisch für den Angelsport und als einzige Cichla-Art Gegenstand von Angeboten kommerzieller Anbieter von Angel-Touren. Er befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [2; 3]. 6-8 cm lange Exemplare werden in Deutschland fpr z.B. 40 €, 16-17 cm lange für 125 € angeboten [Online-Inserate 2018]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich ein paar im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste Taxonomie und NomenklaturDer Humboldt-Kammbarsch wurde 1821 unter seinem heute noch gültigen Namen von Alexander von HUMBOLDT beschrieben, daher sein deutscher Name [2]. Literatur und Internetquellen
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