Banggai-Kardinalbarsch (Pterapogon kauderni) im Aquazoo Düsseldorf
© Aquazoo Pressefoto
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Barschfische (Percoidei)
Familie: Kardinalbarsche (Apogonidae)
Unterfamilie: Apogoninae
Tribus: Sphaeramiini
Banggai-Kardinalbarsch
Pterapogon kauderni • The Banggai Cardinal Fish • L'apogon de Kaudern
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Banggai-Kardinalfisch ist eine in seinem kleinen Ursprungsgebiet stark gefährdete Art, bei der sich die Zoos um eine nachhaltige Zucht und somit eine lebensfähige ex situ-Population bemühen. Dementsprechdn ist er in europäischen Zoos und Schauaquarien sehr häufig anzutreffen. Körperbau und KörperfunktionenDer Banggai-Kardinalbarsch erreicht eine Länge von 8-9(-12) cm. Wegen seiner lang ausgezogenen, weißgetüpfelten Flossen und den schwarzen über Kopf und Körper verlaufenden Querbändern ist er unverwechselbar. Seine Rückenflosse ist zweiteilig und weist insgesamt 8 Stachel- und 14 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 2 Stachel- und 13 Weichstrahlen. Die Männchen sind während der Brutzeit an ihrem ausgeprägten Kehlsack erkennbar [2; 4]. VerbreitungIndonesien: Banggai-Inseln vor Celebes [4]. Lebensraum und LebensweiseBanggai-Kardinalbarsche sind tagaktive Schwarmfische. Sie leben in sehr flachem Wasser über mit Seegras (Enhalus acoroides) bestandenen Sand- oder Siltböden, in Mangrovenwäldern oder in Korallenriffen in Gesellschaft von Diademseeigeln (Diadema setosum), deren lange Stacheln ihnen Schutz vor Feinden bieten. Vermutlich ernähren sie sich hauptsächlich von kleinen benthischen oder planktonisch lebenden Krebschen. Die Männchen brüten die etwa 2.5 mm messenden Eier in ihrer Maulhöhle aus und die Jungen bleiben nach dem Schlupf noch einige Zeit im Maul bis sie eine Länge von 8 mm (ohne Schwanzflosse) erreicht haben. Danach vergesellschaften sie sich mit Seeanemonen, Hart- oder Weichkorallen, Seesternen oder Seeigeln [1; 2; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art hat einen kleinen Bestand und eine sehr limitierte Verbreitung. Die Populationen werden, oder wurden, durch den Aquarienfischhandel beeinträchtigt. Ein Bestand - vor der Insel Limbo - ist deshalb völlig erloschen. Sie gilt daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2007 als stark gefährdet [1]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Die Vertragsstaatenkonferenz hat Indonesien jedoch aufgefordert, Maßnahmen zu treffen, um sicherzustellen, dass die Naturentnahmen nachhaltig sind (CoP17 Com. I.32). Bedeutung für den MenschenDie Art wird zu Speisezwecken nicht kommerziell befischt, befindet sich jedoch im internationalen Aquarienfischhandel. Um 2005 wurden jährlich rund 700-900'000 Fische der Natur entnommen. Die lokalen Sammler erhielten 10 bis 12 US Cents pro Fisch [1]. HaltungNachdem der Banggai-Kardinalbarsch 1996 auf der Messe Interzoo in Nürnberg ausgestellt wurde, begannen sich die Meeresaquarianer im deutschsprachigen Raum für die Art zu interessieren und es gelang ihnen schon bald, sie nachzuzüchten [2]. Er ist somit eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, bei denen die Zucht im Aquarium gelungen ist [3]. Haltung in europäischen Zoos: Der Zoobestand der Artnimmt zu, sie wird jetzt in über 160 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich über ein Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Im Rahmen der EAZA gibt es ein "Aquatic Programme" mit Leitlinien für eine gute Haltung und seit 2024 ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (New Style-EEP), das von der World of Adventures in Chessington koordiniert wird. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für 1-2 Kardinalbarsche ein Beckenvolumen ab 500 l, für jedes weitere Tier 100 l mehr. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1933 von Frederik Petrus KOUMANS unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. Die wissenschaftliche Artbezeichnung "kauderni" weist auf den Entdecker der Art, Walter Alexander KAUDERN (1881-1942) hin. KAUDERN bereiste von 1916–1921 für das Völkerkunde-Museum in Göteborg Niederländisch Indien, insbesondere Celebes, von wo er reichhaltige zoologische, anthropologische und ethnografische Sammlungen heimbrachte. kauderni ist die einzige Art der Gattung Pterapogon. Die als Pterapogon mirifica bezeichnete Art wird heute als eigene Gattung Quinca angesehen [4]. |
Literatur und Internetquellen
- ALLEN, G.R & DONALDSON, T.J. (2007). Pterapogon kauderni. The IUCN Red List of Threatened Species 2007: e.T63572A12692964. http://www.iucnredlist.org/details/63572/0. Downloaded on 24 March 2018.
- BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
- CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2023)
- FISH BASE
Pyjama-Kardinalbarsch
Sphaeramia nematoptera • The Pajama Cardinal Fish • L'apogon pyjama
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Pyjama-Kardinalbarsch ist ein kleiner Korallenfisch, der in Schwärmen gehalten werden kann, leicht zu züchten und als Maulbrüter für die Zoopädagogik von Interesse ist. Er wird deshalb recht oft in europäischen Zoos und Aquarien gehalten. Körperbau und KörperfunktionenDer Pyjama-Kardinalbarsch erreicht eine Länge von 8-10 cm. Seine Rückenflosse ist zweiteilig und weist insgesamt 7-8 Stachel- und 9 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 2 Stachel- und 9-10 Weichstrahlen. Zwischen der vorderen Rückenflosse und den Bauchflossen erstreckt sich ein breites, dunkles Band, das den Körper in zwei Hälften teilt, die vordere ist ungefleckt, die hintere mit regelmäßigen braunen Flecken versehen. Die hintere Rückenflosse, die Afterflosse und die Schwanzflosse sind transparent [1; 2; 4]. VerbreitungIndo-Pazifik: Von den Kokos- (Keeling-)Inseln und Java bis Fidschi und Tonga, nordwärts bis zu den Ryukyu-Inseln, südwärts bis zum Great Barrier Reef [3; 4]. Lebensraum und LebensweisePyjama-Kardinalbarsche sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktive Schwarmfische. Sie leben in Lagunen und geschützten Korallenriffen zwischen den Ästen von Steinkorallen (Porites nigrescens und P. cylindrica) in Tiefen von 1-12(-14) m. Ihre Nahrung besteht aus Zooplankton, das in Bodennähe gesucht wird. Wie alle Kardinalbarsche sind sie Maulbrüter. Das Männchen nimmt die ca. 300 vom Weibchen abgelegten Eier nach der Befruchtung ins Maul und fastet dann, bis nach 8-9 Tagen die ca. 2 mm langen Larven geschlüpft sind [1; 3; 4]. Gefährdung und SchutzGestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2021 wurde die weit verbreitete und gebietsweise häufige Art 2022 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird zu Speisezwecken nicht kommerziell befischt, befindet sich jedoch im internationalen Aquarienfischhandel. Angebote liegen in Deutschland und der Schweiz in der Größenordnung von 25 € [Online-Inserate 2020]. HaltungDer Pyjama-Kardinalbarsch ist eine von über 470 riffbewohnenden Fischarten, die im Aquarium gezüchtet werden. Dementsprechend ist er auch bei privaten Haltern sehr beliebt. Für die Haltung wird ein Becken mit einer Mindestlänge von 120 cm und eine Wassertemperatur von 20-28ºC empfohlen [1; 3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich etwa 40% im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für 1-2 Kardinalbarsche ein Beckenvolumen ab 500 l, für jedes weitere Tier 100 l mehr. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Pyjama-Kardinalbarsch wurde 1856 von dem niederländischen Arzt und Ichthyologen Peter BLEEKER als "Apogon nematopterus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Sphaeramia wurde 1930 von den amerikanischen Zoologen Henry Weed FOWLER und Barton Appler BEAN eingeführt. Die Gattung enthält zwei Arten. S. nematopterus ist monotypisch [3]. |
Literatur und Internetquellen
- BAENSCH, H. A. & PATZNER, R.A. (1998)
- CORAL MAGAZINE'S CAPTIVE-BRED MARINE FISH SPECIES LIST (2023)
- FISH BASE
- ALLEN, G.R. et al. (2022). Sphaeramia nematoptera. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T193290A2215929. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T193290A2215929.en . Accessed on 09 June 2024.