Aphanius sp. im Tiergarten Schönbrunn
© TG Schönbrunn
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Familie: Eierlegende Zahnkärpflinge (Cyprinodontidae)
Unterfamilie: Cyprinodontinae
Vorbemerkung
Die Gattung Aphanius umfasst 34 valide Arten auf (Stand März 2018). Im Rahmen der Roten Liste wurde 20 Arten erfasst, davon ist eine Art ausgestorben, 5 gelten als vom Aussterben bedroht, 5 als stark gefährdet, 1 als potenziell gefährdet und 5 als nicht gefährdet. Zwei Arten konnten wegen mangelnder Daten nicht beurteilt werden. In europäischen Zoos und Schauaquarien werden gegen 20 Arten gezeigt. Im deutschsprachigen Raum engagiert sich insbesondere der Tiergarten Schönbrunn efür die Erhaltung der Aphanius-Kärpflinge, einerseits durch ex situ-Zucht, andererseits durch die Unterstützung von Forschungsprojekten [5]. mehr...
Bedeutung für den Menschen (für alle Arten)
Zahnkärpflinge werden gebietsweise zur Verminderung der Mückenplage in Süßwasserweihern und Bewässerungskanälen angesiedelt. Grundsätzlich haben alle Arten ein Potenzial für die Aquarienfischhaltung, insbesondere durch spezialisierte Killifisch-Aquarianer. Arten, die effektiv im Handel sind werden für 3-8 € angeboten
Mindestanforderungen an die Haltung (für alle Arten)
In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.
Arabischer Zahnkärpfling, Perlmutterkärpfling
Aphanius dispar • The Arabian Tooth-carp • L'aphanius dispar
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenArabische Zahnkärpflinge werden 55-80 mm lang, wobei die mit einem Gonopodium ausgestatteten Männchen kleiner bleiben als die Weibchen, aber bunter gefärbt sind. VerbreitungNaher Osten: Ägypten, Äthiopien, Bahrain, Dschibuti, Eritrea, Indien, Irak, Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Oman, Pakistan, Palästina, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate Aphanius d. dispar kommt im Indischen Ozean, im Roten Meer und Persischen Golf vor und ist durch den Suezkanal in das südöstliche Mittelmeer eingewandert. Ferner im Inland in Süß- oder Salzwasserhabitaten. Aphanius d. richardsoni lebt im Einzugsgebiet des Toten Meeres in langsam fließenden Gewässern mit unterschiedlichem Salzgehalt und Temperaturen von 15°C - 24°C zwischen Steinen und Algen [1; 2; 4]. Lebensraum und LebensweiseArabische Zahnkärpflingen ernähren sich überwiegend von Algen, nehmen aber auch Krebschen und Insektenlarven. Sie sind sehr tolerant hinsichtlich des Salzgehalts des Wassers. Gebietsweise wurden sie mit Erfolg in Süßwasserweihern und Bewässerungskanälen angesiedelt, andererseits leben sie im äthiopischen Afrera-See, der einen Salzgehalt von 160 g/Liter (!) aufweist. Die Fische tolerieren Wassertemperaturen von 4 bis über 40°C. Bei der Haltung sollten aber 15°C nicht unter- und 30°C nicht überschritten werden. Während der Fortpflanzungsperiode verhalten sich die Männchen territorial. Die Eier werden einzeln oder paketweise in Bodennähe abgelegt [1; 4; 7]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet und kommt in zahlreichen voneinander unabhängigen Populationen vor. Es wird nicht angenommen, dass der Gesamtbestand abnimmt. Die Art wird deshalb aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2013 als nicht gefährdet eingestuft. Allerdings gibt es einzelne Populationen die gefährdet oder bereits ausgestorben sind [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. HaltungDie Art wurde 1904 erstmals nach Deutschland eingeführt [1]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in nur ganz wenigen europäischen Einrichtungen gezeigt, darunter im Tiergarten Schönbrunn. Für Details siehe Zootierliste. Dem Tiergarten Schönbrunn gelang im Jahr 2011 die Welterstzucht in Menschenobhut [6]. Seit 2022 gibt es ein "New Style"-EEP für Cyprinodontidae- und Aphaniidae-Arten, das vom Whipsnade Wild Animal Park koordiniert wird. Taxonomie und NomenklaturDer Arabische Zahnkärpfling ist die am weitesten verbreitete Art der Gattung. Es werden gegenwärtig zwei Unterarten anerkannt (dispar und richardsoni), es ist aber durchaus möglich, dass in Zukunft weitere beschrieben werden [2]. |
Zagros-Zahnkärpfling
Aphanius farsicus = Esmaeilius persicus • The Farsi Tooth-carp • L'aphanius du Lac Maharlu
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Körperbau und KörperfunktionenZagros-Zahnkärpflinge werden 55-60 mm lang, wobei die Männchen kleiner bleiben als die Weibchen, aber bunter gefärbt sind. Als Anpassung an ihre wenig stabilen Lebensräume werden die Fische früh geschlechtsreif und werden kaum mehr als drei Jahre alt [8]. VerbreitungNaher Osten: Iran, Provinz Fars. Der Zagros-Zahnkärpfling ist ein Endemit des Einzugsgebiets des Maharlu-Sees in den Zagros-Bergen. Der Maharlu-See liegt auf 1460 m. Er hat keinen Abfluss und in seinem stark salzhaltigen Wasser gedeihen nur Algen und Artemisia-Krebschen. Der Zagros-Zahnkärpfling kann den See selbst nicht besiedeln und sein Vorkommen beschränkt sich daher auf Quellen, Zuflüsse zum und Lagunen um den See mit Süß- oder Brackwasser [3; 4; 8]. Lebensraum und LebensweiseWährend der Fortpflanzungsperiode verhalten sich die Männchen territorial. Die Eier werden einzeln oder paketweise in Bodennähe abgelegt [8]. Gefährdung und SchutzDie Art wurde im Rahmen der Roten Liste der IUCN noch nicht beurteilt. Aufgrund ihrer limitierten Verbreitung kann man aber davon ausgehen, dass sie zumindest potenziell gefährdet ist und sich eventuell für eine höhere Gefährdungskategorie qualifiziert [4]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art nur im Tiergarten Schönbrunn und zwei weiteren Zoos gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2022 gibt es ein "New Style"-EEP für Cyprinodontidae- und Aphaniidae-Arten, das vom Whipsnade Wild Animal Park koordiniert wird. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1910 als Aphanius persicus beschrieben. 2011 wurde Aphanius farsicus als Ersatzname eingeführt, weil gezeigt werden konnte, dass die rezenten Tiere nicht mit der 1908 beschriebenen fossilen Art Aphanius persicus identisch sind [3; 9]. |
Literatur und Internetquellen
- BAENSCH, H. A. & RIEHL, R. (1985)
- FISH BASE (A. d. dispar)
FISH BASE (A. d. richardsonii) - FISH BASE(A. farsicus)
- FREYHOF, J. (2014). Aphanius dispar. The IUCN Red List of Threatened Species 2014: e.T183159A1730991. http://www.iucnredlist.org/details/183159/0. Downloaded on 04 March 2018.
- PICHLER, CH.L. (2014)
- SCHÜRER, U. (2012)
- SERIOUSLY FISH (A. dispar)
- SERIOUSLY FISH (A. farsicus)
- TEIMORI, A., H.R. ESMAEILI and B. REICHENBACHER 2011. Aphanius farsicus, a replacement name for A. persicus (Jenkins, 1910) (Teleostei, Cyprinodontidae). Zootaxa 3096:53-58.