Langflossen-Wüstenkärpfling (Cyprinodon longidorsalis) im Kölner Zoo
© Klaus Rudloff, Berlin
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Zahnkärpflinge (Cyprinodontiformes)
Eierlegende Zahnkärpflinge (Cyprinodontidae)
Unterfamilie: Cyprinodontinae
Langflossen-Wüstenkärpfling
Cyprinodon longidorsalis • The La Palma Pupfish • Le cyprinodon de La Palma
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Langflossen-Wüstenkärpfling ist in der Natur seit den 1990er-Jahren ausgestorben, hat jedoch in zahleichen öffentlichen und privaten Haltungen in Nordamerika und Europa überlebt. In europäischen Zoos ist er nicht oft zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDer Langflossen-Wüstenkärpfling erreicht eine Gesamtlänge von ca. 5 cm. Im Vergleich zu anderen Vertretern seiner Gattung ist er einzigartig dadurch, dass er eine lange Rückenflosse besitzt, die, wenn sie niedergelegt wird, bis zur Schwanzbasis reichen soll (was aus dem uns zugäglichen Fotomaterial nicht ersichtlich ist). Die Tiere haben wulstige Lippen so dick wie oder dicker als der Pupillendurchmesser, die untere breit mit einer deutlichen Falte in der Spalte [3; 4]. VerbreitungMexiko: Ehemals beschränkt auf den Charco La Palma, ein kleines, nur 10 m² großes und bis 1.4 m tiefes Quellgewäßer im Seensystem Bolsón de Sandia im Teilstaat Nuevo León [1; 3; 4]. Lebensraum und LebensweiseDer Langflossen-Wüstenkärpfling ist kein Saisonfisch, d. h. er kann nicht dank Eiern, welche die Trockenheit überstehen, in periodisch austrocknenden Gewässern überleben. Das Wasser seines ehemaligen Lebensraums war kristallklar mit einer Temperatur im Frühjahr von etwa 21°C. Der Gewässerboden war schlammig mit dichtem Algenbewuchs und spärlicher Unterwasservegetation [1; 3]. Gefährdung und SchutzDie Art wurde 1994 letztmals gesichtet. 1996 wurde sie als in der Natur ausgestorben (Rote Liste: EXTINCT IN THE WILD) in die Rote Liste aufgenommen. Dies wurde 2018 bestätigt. Das Aussterben der Art wurde verursacht durch die vollständige Trockenlegung ihres Lebensraums als Folge des Abpumpens von Grundwasser [1]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass die Art früher im Aquarienfischhandel war [1]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Der Langflossen-Wüstenkärpfling wird gegenwärtig (2024) in zehn europäischen Einrichtungen gezeigt, darunter vieren im deutschsprachigen Raum. Für Details siehe Zootierliste. Seit 2022 gibt es ein "New Style"-EEP für Cyprinodontidae- und Aphaniidae-Arten, das vom Whipsnade Wild Animal Park koordiniert wird. Dem EEP sind auch nordamerikanische Institutionen angeschlossen, die 2022 zusammen 314 Fische hielten [2]. Die Art wird im Tiergarten Schönbrunn regelmäßig gezüchtet [5]. Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde erst 1993 zusammen mit drei weiteren Killifischarten aus Mexiko von einem Autorenteam der Universität Nuevo León (María de Lourdes Lozano-Vilano und Salvador Contreras-Balderas) wissenschaftlich beschrieben [4]. |
Literatur und Internetquellen
- VALDES GONZALES, A. (2019). Cyprinodon longidorsalis. The IUCN Red List of Threatened Species 2019: e.T6174A3107266. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2019-2.RLTS.T6174A3107266.en. Accessed on 22 November 2022.
- EEP ANNUAL REPORT FOR THE EAZA FRESHWATER TELEOST TAG (04.07.22)
- FISH BASE
- LOZANO VILANO, M. & CONTRERAS BANDERAS, S. (1993)
- TIERGARTEN SCHÖNBRUNN - Pressemitteilung mit Videovom 03.01.2022