Fransenlipper

Harlekin-Fransenlipper (Labeo cyclorhynchus) im Zoo Leipzig
© Klaus Rudloff, Berlin

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Fransenlipper oder Saugbarben (Labeoninae)

D LC 650

Harlekin-Fransenlipper

Labeo cyclorhynchus • The Harlequin Sharkminnow • Le labéo Arlequin

516 011 092 028 labeo cyclorhynchus BSL PD2Harlekin-Fransenlipper (Labeo cyclorhynchus) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

516 011 092 011 labeo cyclorhynchus mapApproximative Verbreitung des Harlekin-Fransenlippers (Labeo cyclorhynchus)

516 011 092 028 labeo cyclorhynchus BSL PD1Harlekin-Fransenlipper (Labeo cyclorhynchus) im Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

516-011- labeo variegatus wuppertal PDHarlekin-Fransenlipper (Labeo cyclorhynchus) im Zoo Wuppertal © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

516 011 092 011 labeo cyclorhynchus LPZ KR2Harlekin-Fransenlipper (Labeo cyclorhynchus) im Zoo Leipzig © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Der in seinem Ursprungsgebiet nicht gefährdete Harlekin-Fransenlipper ist in europäischen Zoos und Schauaquarien nur ausnahmsweise zu sehen.

Körperbau und Körperfunktionen

Harlekin-Fransenlipper werden bis 16 cm lang. Ihr Körper ist langgestreckt, stromlinienförmig und seitlich abgeflacht. Das unterständige Maul ist vorstülpbar, die Lippen weisen Reihen quer verlaufender Gewebekämme aufund besitzen zwei Paare gut entwickelte Barteln [1; 4].

Verbreitung

Zentralafrika: Mittleres und unteres Kongobecken - Gabun, Kongo, Kongo Dem., Zentralafrikanische Republik [2].

Lebensraum und Lebensweise

Der Harlekin-Fransenlipper ist ein Einzelgänger, der vegetationsarme Urwaldbäche mit weichen, schlammigen, mit Laub und Ästen bedeckten Böden und klarem durch Gerbstoffe leicht braun gefärbtem Wasser besiedelt. Er hält sich überwiegend in Bodennähe auf, wo er sich von allem Fressbaren ernährt, das er findet. Die Fische können bis zu fünf Jahre alt werden [4].

Gefährdung und Schutz

Trotz mangelhafter Informationen gilt die Art wegen ihrer weiten Verbreitung aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2009 als nicht gefährdet [2].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Die Art wird lokal zu Speisezwecken gefangen und befindet sich im internationalen Aquarienfischhandel [1; 2].

Haltung

Für die Haltung werden gut strukturierte und gut ausgeleuchtete Becken ab 150 cm Länge mit ausreichend Versteckmöglichkeiten empfohlen. Der Beckenboden sollte mit Steinen unterschiedlicher Größe, Wurzeln oder sonstige Hölzern strukturiert sein. Die Bepflanzung sollte mit robusten Pflanzen, zum Beispiel Wasserkelchen (Cryptocoryne), Speerblättern (Anubias) oder Javafarnen (Microsorum pteropus) erfolgen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 22-28 °C, der pH-Wert bei ca. 6,0-7,5 liegen und die Gesamthärte sollte bis 5-15°dH betragen [4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz vereinzelt in europäischen Einrichtungen gezeigt, darunter in Leipzig, Basel und dem Haus des Meeres in Wien (2022). Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1899 von dem am British Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER unter ihrem heute noch gültigen Namen beschrieben. Wegen ihrer gesprenkelten Jugendfärbung wurde sie zeitweilig auch Labeo variegatus genannt [1]. Aufgrund einer auf molekulargenetischen Kriterien beruhenden taxonomischen Revision aus dem Jahr 2015 wird die Familie Labeoninae in die Unterfamilie der Cyprininae integriert und bildet innerhalb die aus rund 35 Gattungen bestehende Tribus Labeonini [3].

516 011 092 028 labeo cyclorhynchus BSL PD1Harlekin-Fransenlipper (<em>Labeo cyclorhynchus</em>) im Zoo Basel © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. MOELANTS, T. (2010). Labeo cyclorhynchus. The IUCN Red List of Threatened Species 2010: e.T182990A8017863. http://www.iucnredlist.org/details/182990/0. Downloaded on 12 February 2018
  3. YANG, L., SADO, T., HIRT, M. V., PASCO-VIEL, E., ARUNACHALAM, M., LI, J., WANG, X., FREYHOF, J., SAITOH, K., SIMONS, A. M., MIYA, M., HE, S. & MAYDEN, X. (2015)
  4. FISCH-LEXIKON