Perlfisch (Rutilus meidingeri) im Alpenzoo Innsbruck
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Weißfische (Leuciscinae)
Perlfisch
Rutilus meidingeri • The European Pearlfish • Le vengeron de Meidinger
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Perlfisch ist eine stark gefährdete Fischart mit einem limitierten Vorkommen im bayrischen / österreichischen Voralpenraum. Es wäre für Einrichtungen in diesem Gebiet lohnend, ihn zu zeigen, gegenwärtig ist das aber nur beschränkt der Fall. Körperbau und KörperfunktionenDer Perlfisch hat einen langgestreckten, fast drehrunden Körper und ein kleines, unterständiges Maul. Er wird 40-50 cm, im Extremfall 70 cm lang und kann ein Gewicht von 5 kg erreichen. Der Name "Perlfisch" kommt daher, dass die Männchen zur Laichzeit einen starken Laichausschlag zeigen [1; 5]. VerbreitungFünf subalpine Seen in Bayern und Österreich: Attersee, Mondsee, Wolfgangsee, Traunsee and Chiemsee sowie deren zu- und Abflüsse. Ferner ein kleiner Bestand in der Donau bei Jochenstein (unterhalb von Passau). Vor über zwanzig Jahren im Traunsee und Chiemsee ausgestorben, weil die Flüsse, in denen die Fische zu laichen pflegten, aufgestaut wurden. Seit 1995 Wiederansiedlungsversuche im Chiemsee [4]. Lebensraum und LebensweiseZum Laichen ziehen die Fische in die Ein- oder Ausflüsse der Seen, wo sie Ende April und im Mai an flachen kiesigen Stellen ihre Eier ablegen. Die kleinsten laichreifen Fische sind etwa 1 kg schwer. Die Perlfische ernähren sich von Würmern, Insektenlarven und kleinen Fischen [5; 7]. Gefährdung und SchutzDer Perlfisch hat eine sehr kleine Verbreitung. Zwei Subpopulationen sind bereits ausgestorben. In einem Fall erfolgte eine Wiederansiedlung, aber diese scheint nicht nachhaltig zu sein. Die Art galt deshalb ab 1996 als stark gefährdet. Aufgrund einer Neubeurteilung im Jahr 2024 wurde sie in die Kategorie "potenziell gefährdet" zurückgestuft, weil es keine Anhaltspunkte für eine weitere Bestandsabnahme gibt. Auf der Roten Liste Österreichs ist sie nach wie vor als stark gefährdet, auf jener Deutschlands als vom Aussterben bedroht eingestuft [3; 4; 8]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Die Art ist in den Anhängen II und V der FFH-Richtlinie der EU aufgeführt. Bedeutung für den MenschenDas Fleisch des Perlfischs wird als wohlschmeckend beschrieben und die Art wird, oder wurde zumindest früher, kommerziell mit Netzen befischt. Heute sind Mond- und Attersee als Schutzgebiet ausgewiesen [1; 2; 6]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in drei österreichischen Einrichtungen gezeigt. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7. Taxonomie und NomenklaturDer von Johann Jakob HECKEL (1790-1857) im Jahr 1851 verliehene wissenschaftliche Artname "Leuciscus meidingeri" erinnert an den deutsch-österreichischen Universal-Naturkundler Karl Freiherr von MEIDINGER (1750-1820), der sich um die Klassifizierung von Lebewesen aber auch von Mineralien etc. verdient gemacht und u.a. ein Buch betitelt "Versuch einer deutschen systematischen Nomenklatur aller in der letzten Ausgabe des linneischen Natursystems befindlichen Geschlechter und Arten der Thiere, als eine Beylage zu P. L. St. Müller's deutschen Kommentar über das linneische Natursystem" verfasst hatte. Bisweilen wird der Perlfisch als Unterart von Rutilus frisii aufgefasst [2]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- FISH BASE
- FREYHOF, J. & BROOKS, E. (2011)
- FORD, M. (2024). Rutilus meidingeri. The IUCN Red List of Threatened Species 2024: e.T40705A137285876. https://www.iucnredlist.org/species/40705/137285876. Accessed on 30 October 2024.
- GEBHARDT, H. & NESS, A. (2009)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- SCHINDLER, O. (1959)
- ZULKA, K.P. & WALLNER, R.M. (2007)