Seelaube (Alburnus mento) im Attersee-Aquarium des Alpenzoo Innsbruck
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Karpfenfische (Cypriniformes)
Familie: Karpfen (Cyprinidae)
Unterfamilie: Weißfische (Leuciscinae)
Seelaube
Alburnus mento • The Danube Bleak • L'ablette du Danube
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
Weitere Bilder auf BioLib.cz |
Die Seelaube ist ein nicht gefährdeter Weißfisch, dessen Verbreitung auf voralpine Seen und deren Einzugsgebiete in Oberösterreich, Salzburg und Bayern beschränkt ist. Bis vor wenigen Jahren galt sie als Unterart der Mairenke, von der sie der durchschnittliche Zoobesucher ebenso wenig unterscheiden kann, wie von der weit verbreiteten Laube. Demenstprechend ist das Interesse der Zoos, sie auszustellen sehr gering. Körperbau und KörperfunktionenBei der Seelaube werden die Weibchen etwas größer und schwerer als die Männchen. Zu Beginn der Laichmigration wurden in der Zeller Ache und der Seeache bei den Weibchen eine mittlere Länge von ca. 22 cm und mittlere Gewichte von 83-88 g ermittelt, bei den Männchen waren es 19-20 cm bzw. 57-65 g. Die Rückenflosse weist 2-3 Stachel- und 7-8 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 3 Stachel- und 14-16 Weichstrahlen. Von verwandten Arten unterscheidet sie sich u.a. durch die Zahl der Kiemenreusendornen [2; 3]. VerbreitungMitteleuropa: Deutschland (Bayern), Österreich (Oberösterreich, Salzburg) [2; 5]. Lebensraum und LebensweiseDie Seelaube besiedelt voralpine Seen in Höhenlagen von 450-550 m, wo sie sich von Zooplankton, gelegentlich auch von Anfluginsekten oder kleinen Bodentieren ernährt. Sie ist ein anadromer Wanderfisch, der allerdings von seinen Futtergründen im See nur kurze Strecken bis zu den Laichgebieten in den Zuflüssen zurücklegt. Die Wanderungen beginnen bei Wassertemperaturen von 11-12ºC und verstärken sich bei 14ºC. BREHM beschreibt das Fortpflanzungsgeschäft wie folgt: "Roggener und Milchner sammeln sich, um zu laichen, in seichtem Wasser mit steinigtem Grunde, stellen sich dicht an einander senkrecht auf die Köpfe, entledigen sich, mit den Schwänzen schlagend, des Roggens und der Milch und verlassen hierauf den Platz, welchen sodann ein zweiter und dritter Schwarm einnimmt, um dasselbe Geschäft zu vollziehen." Die Larven wandern schon kurz nach dem Schlupf flussabwärts [1; 2; 3; 6]. Gefährdung und SchutzAufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2008 wurde die Seelaube mit der Begründung, es handle sich um eine weitverbreitete Art, die keinen wesentlichen Gefahren unterliege, als nicht gefährdet eingestuft (Rote Liste: LEAST CONCERN). Dasselbe gilt für die EU27 [4; 5]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Als Alburnus chalcoides (Mairenke) fällt sie unter Anhang III des Berner Übereinkommens über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume sowie Anhang II der FFH-Richtlinie (92/43/EWG). Bedeutung für den MenschenDie Seelaube wird nur für den lokalen Bedarf gefangen. Wie andere Weißfische ist sie als Speisefisch nicht sonderlich beliebt [1; 5]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur ganz ausnahmsweise in europäischen Zoos und Aquarien gezeigt, im deutschsprachigen Raum vermutlich nur im Attersee-Aquarium des Alpenzoos Innsbruck und im Haus der Natur in Salzburg. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestanforderungen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der für aquaristische Zwecke gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Für Speise- und Besatzfische gilt Anhang 2, Tabelle 7. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1836 vom Präparator und Leiter der Fischsammlung des Wiener Naturhistorischen Museums, Johann Jakob HECKEL als "Aspius mento" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Später wurde sie als Unterart der Mairenke angesehen und Chalcalburnus chalcoides mento genannt. Heute gelten beide Formen als selbständige Arten innerhalb der Gattung Alburnus [3; 4; 6]. |
Literatur und Internetquellen
- BREHM, A. E. (1882-1887)
- CSAR, D., SCHAUER, M. & GUMPINGER, C. (2012)
- FISH BASE
- FREYHOF, J. & BROOKS, E. (2011)
- FREYHOF, J. & KOTTELAT, M. (2008). Alburnus mento. The IUCN Red List of Threatened Species 2008: e.T135634A4167016. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2008.RLTS.T135634A4167016.en. Downloaded on 06 August 2020.
- SCHINDLER, O. (1959)