Schwarzspitzen-Riffhai (Carcharhinus melanopterus) im Zoo-Aquarium Berlin
© Zoo Berlinh
Klasse: Knorpelfische (Chondrichthyes)
Teilklasse: Plattenkiemer (Elasmobranchii)
Taxon ohne Rang: Haie (Selachii)
Ordnung Grundhaiartigen (Carcharhiniformes)
Familie Requiemhaie (Carcharhinidae)
Schwarzspitzen-Riffhai
Carcharhinus melanopterus • The Blacktip Reef Shark • Le requin à pointes noires
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der potenziell gefährdete, relativ kleine C. melanopterus ist der mit Abstand am häufigsten in Zoos und Schauaquarien gehaltene Riffhai. Körperbau und KörperfunktionenSchwarzspitzen-Riffhaie werden mit 91-100 cm Länge geschlechtsreif und erriechen meist eine Länge von 150, selten bis 180 cm. Ihre Schnauze ist stumpf und ihr Körper kräftig. Der Körper ist oberseits bräunlich-grau gefärbt, unterseits weiß. Die Spitzen und zum Teil Ränder aller Flossen sind schwarz [1; 4; 7]. VerbreitungIndo-Pazifik, Mittelmeer: Indischer, West- und Zentralpazifischer Ozean und deren Nebenmeere von Südafrika bis Hawaii. Die genaueren Angaben variieren je nach Quelle. Kommt auch im östlichen Mittelmeer vor, wohin er vermutlich via den Suezkanal gelangte [1; 5]. Lebensraum und LebensweiseDer Schwarspitzen-Riffhai findet sich häufig in flachem, nur wenige Meter tiefem Wasser über oder in der Nähe von Korallenriffen, gelegentlich auch in Brackwasser. Jungtiere schwimmen auch in nur 20 cm tiefem Wasser in Lagunen. Riffhaie sind vivipar. Nach einer Tragzeit von 12-16 Monaten werden meist 35-45 cm lange 3-4 Junge geboren. Während und nach der Geburt haben die Weibchen eine Beißhemmung, damit sie ihre Jungen nicht fressen. Die Männchen halten sich zu dieser Zeit in anderen Gebieten auf [2; 7]. Gefährdung und SchutzDer Schwarzspitzen-Riffhai ist weit verbreitet und im Allgemeinen häufig. Weil es als fraglich angesehen wurde, ob die tiefe Reproduktionsrate längerfristig den Fischereidruck kompensieren könne, wurde die Art 2009 aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2005 als potenziell gefährdet eingestuft.& Eine Neubeurteilumg im Jahr 2020 ergab, dass die Bestandsabnahme im Lauf der letzten drei Generationen so hoch gewesen war, dass die Voraussetzungen für die Kategorie "gefährdet" (Rote Liste: VULNERABLE" erfüllt sind [5]. Der internationale Handel fällt ab dem 23. November 2023 unter CITES-Anhang II. Zoogestütztes Artenschutzprojekt (Beispiel):
Bedeutung für den MenschenDer Schwarzspitzenriffhai wird kommerziell befischt und gelegentlich für Schauaquarien gefangen [6]. Für den Menschen wird er kaum gefährlich, er folgt zwar Schwimmern neugierig, greift aber in der Regel nicht an, sondern flieht wenn man auf ihn zu schwimmt [4]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 130 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich um die 20 im deutschsprachigen Raum befinden. Mehrere Zoos haben die Art nachgezüchtet, darunter der Tierpark Hagenbeck, das Haus des Meeres in Wien und das SeaLife Oberhausen. Für Details siehe Zootierliste. Es gab ein Europäisches Zuchtbuch (ESB), das am Chessington Zoo geführt und 2024 in ein Erhaltungszuchtprogramm (New Style-EEP) umgewandelt wurde. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. In Österreich fordert die 2. Tierhaltungsverordnung für 1-2 Tiere mindestens 50 m² freie Schwimmfläche und eine Wassertiefe von mindestens 2 m. Für jedes weitere Tier ist die Fläche um 20 m² zu vergrößern. Die "Mindestanforderungen für das Halten von Fischen zu Zierzwecken" der Schweizerischen Tierschutzverordnung dürften auf Knorpelfische nicht anwendbar sein, jedoch ist für das private Halten von Haien und Rochen eine Bewilligung erforderlich. In Bayern gelten Requiemhaie als gefährliche Tiere im Sinne des Landesstraf- und Verordnungsgesetzes und ihre Haltung bedarf einer Bewilligung der Gemeinde. Taxonomie und NomenklaturDer Schwarzspitzen-Riffhai wurde 1824 von den französischen Schiffsärzten und Naturwissenschaftlern Jean René Constant QUOY und Joseph Paul GAIMARD unter der Bezeichnung "Carcharias melanopterus" beschrieben und kam später in die bereits seit 1816 bestehende Gattung Carcharhinus [3]. |
Literatur und Internetquellen
- COMPAGNO, L., DANDO, M. & FOWLER, S. (2005)
- EICHLER, D. (1997)
- FISH BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- SIMPFENDORFER, C. et al. (2020). Carcharhinus melanopterus. The IUCN Red List of Threatened Species 2020: e.T39375A58303674. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2020-3.RLTS.T39375A58303674.en. Downloaded on 19 December 2020.
- SHARK REFERENCES
- VILCINSKAS, A. (2011)