Orangestreifen-Drückerfisch (Balistapus undulatus) in den Meereswelten Fehmarn
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Drückerfische (Balistidae)
Orangestreifen-Drückerfisch
Balistapus undulatus • The Orange Striped Triggerfish • Le baliste ondulé
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Orangestreifen- Drückerfisch ist eine wahrscheinlich nicht-gefährdete Art, die im Indopazifik weit verbreitet ist und für aquaristische Zwecke gehandelt wird. In europäischen Zoos und Aquarien ist sie zwar vertreten, aber deutlich seltener zu sehen als manche Balistes-, Balistoides- oder Rhinecanthus-Arten. Körperbau und KörperfunktionenDer Orangestreifen-Drückerfisch erreicht im Mittel eine Länge von 25 cm, selten 30-35 cm. Anders als andere Drückerarten weist er einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus auf: Erwachsene Männchen verlieren die orangen Streifen und Punkte zwischen Maul und Auge. Die Rückenflosse weist 3 Stachel- und 24-27 Weichstrahlen auf, die Afterflosse 20-24 Weichstrahlen. Die Grundfärbung ist sehr variabel, sie reicht von beige über grün bis dunkelbraun, darauf befindet sich ein oranges Streifenmuster, vom Maul bis zur Brustflosse auch einige blaue Streifen. Auf dem Schwanzflossenstiel liegt ein großer schwarzer Fleck. Die Flossenstrahlen von Rücken-, After- und Brustflossen sind orange, die Schwanzflosse kann gelb, orange oder grün sein oder diese Farben kombinieren [1; 2]. VerbreitungIndopazifik: Von der afrikanischen Küste bis in den mittleren Pazifik. Die Art kommt in den Territorialgewässern folgender Länder und abhängigen Gebiete vor: Ägypten, Amerikanisch-Samoa, Australien, Brunei-Darussalam, Chagos-Archipel, China, Cookinseln, Fidschi, Französisch-Polynesien, Guam, Hawaii, Indien, Indonesien, Japan, Jemen, Kambodscha, Kiribati, Madagaskar, Malaysia, Malediven, Marquesas-Inseln, Marshallinseln, Mikronesien, Mosambik, Myanmar, Neukaledonien, Nördliche Marianen, Palau, Papua-Neuguinea, Philippinen, Réunion, Samoa, Saudi-Arabien, Seychellen, Singapur, Somalia, Sri Lanka, Südafrika, Sudan, Taiwan, Tansania, Thailand, Timor-Leste, Tonga, Tuamotu-Archipel, Vanuatu, Vietnam, Weihnachtsinsel [4]. Lebensraum und LebensweiseDer Orangestreifen-Drückerfisch lebt vorzugsweise in Lagunen und an Außenriffen mit starkem Korallenbewuchs in Tiefen von 5 bis 50 Metern. Er frisst Algen, Fische und Wirbellose aller Art, einschließlich Stein- und Weichkorallen, Seeigel, Muscheln und Meeresschnecken, Manteltiere sowie Schwämme. Er besitzt sehr kräftige Kiefer, mit denen er auch harte Schalten knacken kann. Erwachsene verhalten sich territorial. Nur zur Fortpflanzung versammeln sie sich in strömungsreichen Riffkanälen, um in Gruben im Sand oder Korallenbruch zu laichen. Das Gelege besteht aus einem einzigen schwammigen Ballen. Es wird von einem, gelegentlich zwei Erwachsenen bewacht. Die Larven schlüpfen nachts [1; 2]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet und gebietsweise häufig. Aufgrund einer Beurteilung im Jahr 2022 wurde sie deshalb noch im selben Jahr als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [5]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Orangestreifen-Drückerfisch befindet sich im Aquarienfischhandel, ist jedoch nicht stets verfügbar. Angebote liegen in Deutschland im Bereich von 50-70 €, in der Schweiz von 50-120 CHF [Online-Inserate 2020]. HaltungDer Orangestreifen-Drückerfisch ist nur für erfahrene Halter geeignet. Für die Unterbringung wird ein Aquarium von mindestens 3'500 Liter Inhalt empfohlen. Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 23-26°C liegen [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 30 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu etwa einem Viertel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Arten bis 25 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 1'000 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Orangestreifen-Drückerfisch wurde 1797 von dem schottischen Afrika-Reisenden Mungo PARK als "Balistes undulatus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Balistapus wurde 2820 von dem thüringischen Arzt und Naturforscher Wilhelm Gottlieb TILESIUS von TILENAU eingeführt [3]. |
Literatur und Internetquellen
- FISCHLEXIKON
- FISH BASE
- GBIF
- MEERWASSER-LEXIKON
- MATSUURA, K. (2022). Balistapus undulatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T193728A2267582. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T193728A2267582.en. Accessed on 11 June 2024.