Rotzahn-Drücker im Kölner Zoo
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Kugelfischverwandte (Tetraodontiformes)
Familie: Drückerfische (Balistidae)
Rotzahn- oder Blauer Drückerfisch
Odonus niger • The Red-toothed Triggerfish • Le baliste bleu ou à dents rouges
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der nicht-gefährdete Rotzahndrücker ist gegenüber anderen Fischen meistens weniger aggressiv als andere Drückerarten und beschädigt auch Korallen nicht. Eer ist deshalb in der Heimaquaristik sehr beliebt und wegen seiner Verfügbarkeit im Handel auch häufig in europäischen Zoos und Schauaquarien zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenDieser blaue Drücker wird meistens in den 30, maximal 50 cm lang. Seine erste Rückenflosse ist zu einem dreiteiligen Stachelmechanismus umfunktioniert, der in einer Nut versenkt werden kann. Die zweite Rückenflosse weist 33-36 Weichstrahlen auf, die Analflosse 28-31 Weichstrahlen [2; 3]. VerbreitungIndo-Pazifik: Von der Küste Süd- und Ostafrikas bis nach Samoa [5]. Lebensraum und LebensweiseDer Rotzahndrücker lebt in Tiefen bis ca. 40 m (nach [4] 5-110 m). Er bildet häufig große, lockere Schwärme über dem Riffhang. Er kommt auch in Riffgebieten mit starker Strömung vor, wo er sich von Plankton ernährt. Ansonsten frisst er auch bodenbewohnende Wirbellose. Bei Gefahr zieht er sich kopfvoran in Spalten oder Löcher zurück, wo er sich mit seinen Rückenstacheln verkeilt. Die Männchen sind territorial und die Weibchen bewachen das auf weichem Untergrund gebaute Nest, bis die Eier schlüpfen. Jungtiere sind im Allgemeinen Einzelgänger und halten sich an isolierten Schuttstellen oder Spalten auf. Wer sich dem Gelege nähert wird erst mit einem Scheinangriff erschreckt, wenn das nichts hilft, ernsthaft angegriffen [1; 3; 5; 6]. Gefährdung und SchutzDer Rotzahn-Drückerfisch ist weit verbreitet und häufig und unterliegt keinen größeren Risiken. Die Art wurde deshalb, gestützt auf eine Beurteilung aus demselben Jahr, 2022 als nicht gefährdet (LEAST CONCERN) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [5]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenDie Art wird in Teilen ihres Verbreitungsgebiets, darunter Indonesien, Papua-Neuguinea und die Philippinen, gezielt als Speisefisch gefangen In Indien wird sie oft als Beifang, in jüngerer Zeit aber auch gezielt gefangen und hauptsächlich als Dünger, Geflügel- und Fischfutter verwendet. Auf den Malediven dient sie oft als Köder in der Thunfisch-Handleinenfischerei. Der Rotzahn ist einer der beliebtesten Drückerfische in der Heimaquaristik [5]. Angebote in Deutschland liegen bei etwa 40-60 € [Online-Inserate 2024]. HaltungDie Haltung erfolgt zumeist in Korallenriff-Becken in Gesellschaft mit unterschiedlichsten anderen Riffbewohnern, auch Drückern anderer Arten. Für die Haltung wird ein Becken mit einem Inhalt von mindestens 3'500 l empfohlen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24,9°C und- 29,1°C liegen [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 90 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich zu etwa einem Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt es keine konkreten Mindestnormen. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs fordert für Arten bis 50 cm Länge ein Beckenvolumen von mindestens 5'000 l, wobei die Tiere ohne weitere Artgenossen zu halten sind. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturDer Rotzahn-Drückerfisch wurde 1836 von dem Deutschen Naturforscher Eduard Rüppell als Xenodon niger erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die Gattung Odonus, in welche die Art später überführt wurde, wurde von Johannes Nepomuk Franz Xaver Gistel, einem Arzt und Naturwissenschaftler aus Regensburg 1848 aufgestellt [2]. |
Literatur und Internetquellen
- EICHLER, D. (1997)
- FISH BASE
- KING, D. (1996)
- MEERWASSER-LEXIKON
- MATSUURA, K. (2022). Odonus niger. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T193651A2254048. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-2.RLTS.T193651A2254048.en. Accessed on 05 December 2024.
- WOOD, E. & AW, M. (2002)