Brauner Mühlsteinsalmler

Brauner Mühlsteinsalmler (Myleus pacu) im Aquazoo Düsseldorf
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Salmlerartige (Characiformes)
Familie: Sägesalmler (Serrasalmidae)

D NT 650

Brauner Mühlsteinsalmler

Myleus pacu • The Pacupeba • Le myleus pacu

516A 004 037 004 myleus pacu SCHOMBURGK 1843Brauner Mühlsteinsalmler (Myleus pacu). Abbildung aus R. Schomburgk (1843) Fishes of British Guiana

 

 

516A 004 037 004 myleus pacu mapApproximative Verbreitung des Braunen Mühlsteinsalmlern (Myleus pacu)

 

 

516A 004 037 004 myleus pacu SCHOMBURGK 1843 2Brauner Mühlsteinsalmler (Myleus pacu). Abbildung aus R. Schomburgk (1843) Fishes of British Guiana

 

 

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Wegen seiner Ernährungsweise und den Legenden, die sich um ihn ranken, wäre der Braune Mühlsteinsalmler von zoopädagogischem Interesse. Er ist aber in europäischen Zoos und Aquarien nur selten anzutreffen, da sich diese auf andere Sägesalmlerarten fokussiert haben.

Körperbau und Körperfunktionen

Der Braune Mühlsteinsalmler kann 60-80 cm lang werden und ein Gewicht von 10 kg erreichen [2].

Verbreitung

Tropisches Südamerika: Amazonasbecken, Einzugsgebiet des La Plata, Río São Francisco, Guyana [1].

Lebensraum und Lebensweise

Die Nahrung des Braunen Mühlsteinsalmlers besteht aus Gummibaumsamen (Hevea sp.), anderen Samen und Früchten, Wasserpflanzen der Familie Podostemaceae sowie sonstigem Pflanzenmaterial.

Gefährdung und Schutz

Die Art wird in ihrem ganzen Verbreitungsgebiet stark befischt, und es wird angenommen, dass ihre Gesamtpopulation aufgrund des Fischereidrucks und der Verschlechterung des Lebensraums durch die Abholzung von Uferwäldern für den Goldabbau und die Landwirtschaft abnimmt. Gestützt auf eine Beurteilung aus dem Jahr 2021 wurde sie deshalb 2022 als potenziell gefährdte (NEAR THREATENED) in die Rote Liste der IUCN aufgenommen [3].

Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Der Braune Mühlsteinsalmler ist in seinem Ursprungsgebiet in frischem und geräuchertem Zustand ein bedeutender Speisefisch [1; 2]. Periodisch machen Zeitungsmeldungen die Runde, wonach Pacus schwimmenden Männern die Hoden abbeißen sollen (z.B. "Testicle Eating Fish Heads North – Brits Told Beware the Ball Cutter" in Highlight Press vom 6. September 2013). Solche Meldungen gehören ins Reich der Märchen. Weder können sich die Fische, wie berichtet, in skandinavischen Gewässern halten, noch attackieren sie Menschen. Merke: Nicht jeder, der eine große Klappe hat, ist auch gefährlich, und die Warnung "Needless to say, male swimmers all across the north of Europe are being warned not to take the risk of skinny dipping and to make sure their swimming shorts are of decent quality" ist völlig unnötig.

Haltung

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in weniger als 10 europäischen Einrichtungen gezeigt, die sich mehrheitlich im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen: In Deutschland und Österreich gibt es keine konkreten Mindestnormen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1841 von William JARDINE, dem 7. Baronet of Applegarth, als "Myletes pacu" beschrieben und kam später in die von den deutschen Zoologen Johannes Peter MÜLLER und Franz Hermann TROSCHEL 1844 aufgestellte Gattung Myleus [1].

Literatur und Internetquellen

  1. FISH BASE
  2. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  3. TAPHORN, D.C. & RODRIGUEZ-OLARTE, D. (2022). Myleus pacu. The IUCN Red List of Threatened Species 2022: e.T85281263A85281288. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2022-1.RLTS.T85281263A85281288.en . Accessed on 05 June 2024.