"Indischer" Glaswels (Kryptopterus "minor" = vitreolus) im Zoo Osnabrück
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Überklasse: Knochenfische (Osteichthyes)
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Unterklasse: Neuflosser (Neopterygii)
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Welsartige (Siluriformes)
Familie: Echte Welse (Siluridae)
Siamesischer Glaswels
Kryptopterus minor = vitreolus • The Siamese Glassfish • Le poisson-chat fantôme
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Wegen ihres durchsichtigen Körpers finden Glaswelse das Interesse des Publikums. Sie werden daher recht oft in europäischen Zoos und Schauaquarien gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenSiamesische Glaswelse sind kleine, etwa 6-8 cm lange Fische (für K. bicirrhis werden 15 cm angegeben). Sie haben einen durchscheinenden Körper, in dem die Wirbelsäule und Gräten sichtbar sind, nur die Leibeshöhle ist undurchsichtig [3; 4]. VerbreitungDie Verbreitung ist recht unvollständig bekannt. Vorkommen von K. vitreolus in Thailand (Halbinsel und Südosten) und vermutlich Malaysia (Penang) [2; 3]. Lebensraum und LebensweiseGlaswelse besiedeln kleinere langsam fließende Gewässer mit reichlicher Unterwasservegetation und Sümpfe mit Wassertemperaturen von 21-26ºC [1; 4]. Gefährdung und SchutzEs gibt keine Informationen zu Bestandszahlen und zur Bestandsentwicklung. Da dieser Fisch aber eine beliebte und häufige Art im Aquarienfischhandel ist und er auch immer weniger Lebensraum findet (Verlust von Torfmooren und Waldflüssen), wird ein Rückgang der Bestände erwartet. Die Art wurde daher aufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2011 als potenziell gefährdet eingestuft [5]. Der internationale Handel ist durch CITES nicht geregelt. Bedeutung für den MenschenGlaswelsebefinden sich in großen Mengen im Aquarienfischhandel. Die meisten Tiere stammen aus thailändischen Fischfarmen [2]. HaltungHaltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 70 europäischen Einrichtungen gezeigt, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen: In Deutschland gibt das Gutachten über die Haltung von Zierfischen für mindestens 5 Tiere eine Beckenkantenlänge von 100 cm vor. Dieser Wert wurde in die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs übernommen. In der Schweiz gibt Anhang 2, Tabelle 8 der Tierschutzverordnung an, wie viele Liter Wasser pro cm Gesamtkörperlänge (ohne Schwanzflosse) der gehaltenen Fische angeboten werden müssen. Taxonomie und NomenklaturVon den rund 20 Kryptopterus-Arten galten drei als aquaristisch relevant: Kryptopterus bicirrhis, Kryptopterus macrocephalus und Kryptopterus minor. bicirrhis und minor wurden oft verwechselt und, wie 2013 festgestellt wurde, bei den in Zoos gehaltenen Tieren handelt es sich effektiv um eine zuvor unbekannte, nun als vitreolus bezeichnete Art. Ohne genaue morphologische Untersuchung ist die Artidentifikation schwierig und es ist nicht sicher, ob es sich jeweils um die Art handelt, unter der die Tiere angeboten wurden [1; 2]. |
Literatur und Internetquellen
- FISH BASE
- NG, H. H. & KOTTELAT, M. (2013)
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- RIEHL, R. & BAENSCH, H.A. (1985)
- VIDTHAYANON, C. (2011). Kryptopterus minor. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T181351A7669366. http://www.iucnredlist.org/details/181351/0. Downloaded on 27 February 2018.