Ägyptische Dornschwanzagame (Uromastyx aegyptia) in der Vallée des Tortues, Sorède
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
Familie: Agamen (Agamidae)
Unterfamilie: Uromasticinae
Ägyptischer Dornschwanz
Uromastyx aegyptia • The Egyptian Mastigure • La fouette-queue de l'Égypte
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Ägyptische Dornschwanz, die mit Abstand größte Art der Gattung Uromastyx, ist im Freiland gefährdet. In Europa wird er in Privathand nicht allzu oft gehalten und in Zoos im deutschen Sprachraum ist er nur ausnahmsweise zu sehen. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Kopf-Rumpf-Länge bis 45 und einer Schwanzlänge bis 30 cm ist der Ägyptische Dornschwanz die mit Abstand größte Art seiner Gattung. Verglichen mit anderen Arten der Gattung hat er einen sehr langen Schwanz, der zwischen 20-23 Schwanzwirteln aufweist. Er ist uniform, meist braun bis olivgrün, beige oder grau gefärbt [3]. VerbreitungNaher Osten: Ägypten (östlich des Nils), Irak, Iran (marginal), Israel, Jemen, Jordanien, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien Syrien, Vereinigte Arabische Emirate [5]. Lebensraum und LebensweiseDer Ägyptische Dorschwanz kommt in felsiger, steiniger oder kiesiger Umgebung vor und meidet sandige Gebiete. Die Tiere leben in losen Kolonien, die sich in der Nähe ihrer Baue aufhalten, wo sie sich auch von der dort wachsenden niedrigen Vegetation ernähren. Die Gelege bestehen aus 7-17 (-23) Eiern [1; 5]. Gefährdung und SchutzAufgrund einer Beurteilung aus dem Jahr 2012 wurde die Art als gefährdet eingestuft, weil ihr Bestand im Verlauf von 15 Jahren um mehr als 30% abgenommen hat und weiterhin abnimmt [5]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Ägyptische Dornschwanz wird zu Ernährungszwecken und für traditionelle medizinische Zwecke gefangen und getötet und für medizinische Zwecke auch nach Südostasien ausgeführt [5]. Im Lebendtierhandel ist er regelmäßig anzutreffen. Von 2001-2015 wurden über 25'000 zur Ausfuhr genehmigte Tiere gemeldet. 14'882 davon stammten aus Jordanien. Bei den übrigen dürfte es sich zum Teil um Fehlbestimmungen gehandelt haben (Die von Mali gemeldeten Exporte dürften wohl U. dispar betroffen haben). Die meisten Importe, 12'363, gingen in die USA Europäische Staaten meldeten nur 588 Einfuhren, also 40 pro Jahr [2]. HaltungFür die Haltung eines Paars wird ein Terrarium von mindestens 200x160x120 cm (LxBxH) empfohlen. Es sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit Wurzeln, Kletterästen und Steinaufbauten mit Höhlen, die von den Tieren gerne als Ruheplätze und Verstecke angenommen werden, sowie einer flachen Wasserschale eingerichtet sein. Zur Vergrößerung des Aktionsraums können die Rück- und Seitenwände mit Felsaufbauten verkleidet werden. Als Bodensubstrat eignet sich ein Sand-Lehm-Gemisch, das mindestens 10 cm, stellenweise bis 30 cm hoch eingebracht werden soll, um den Tieren zu erlauben, sich einzugraben. Tagsüber sollte ein Temperaturgefälle von 28°-40° C mit Temperaturmaxima auf den Sonnenplätzen zwischen 55° und 60°C sichergestellt werden. Kühlere Rückzugsplätze sollten vorhanden sein. Nachts können die Werte auf Zimmertemperatur abfallen. 30-40 % relative Luftfeuchtigkeit sind tagsüber ausreichend, nachts kann diese bis zu 70 % ansteigen [1]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 Institutionen gezeigt, von denen sich (2023) drei im deutschsprachigen Raum befinden. Weitere Haltungen im EAZA-Raum gibt es im Nahen Osten. Für Details siehe Zootierliste Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang und 4x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Dreifache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x4-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das Dreifache der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDie Art wurde 1775 von dem schwedischen Naturforscher und Orientalisten Peter Forskål als "Lacerta aegyptia" beschrieben. Es werden drei Unterarten anerkannt: U. a. aegyptia, U. a. microlepis und U. a. leptieni [4; 5]. |
Literatur und Internetquellen
- AGAMEN-IG (nicht mehr abrufbar)
- CITES TRADE DATA BASE
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- THE REPTILE DATA BASE
- WILMS, T., EID, E.K.A., AL JOHANY, A.M.H. et al. (2012). Uromastyx aegyptia. (errata version published in 2017) The IUCN Red List of Threatened Species 2012: e.T164729A115304711. http://www.iucnredlist.org/details/164729/0. Downloaded on 18 August 2017.
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