Blauer Bambus-Taggecko (Phelsuma klemmeri) im Zoo Augsburg
© Zoo Augsburg
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Geckoartige (Gekkota)
Familie: Haftfingergeckos (Gekkonidae)
Unterfamilie: Gekkoninae
Blauer Bambus-Taggecko
Phelsuma klemmeri • The Yellow-headed Day Gecko • Le gecko diurne de Klemmer
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Blaue Bambus-Taggecko ist eine kleine, bunt gefärbte Phelsumen-Art, die im Freiland stark gefährdet ist. Sie ist bei Privathaltern sehr beliebt und wird auch in Zoos relativ oft gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenMit einer Kopf-Rumpfllänge von rund 40 und einer Schwanzlänge von 50 mm gehört der Blaue Bambus-Taggecko zu den kleineren Phelsumen-Arten. Die Zeichnung der Individuen ist variabel. Die Geschlechter unterscheiden sich hinsichtlich der Färbung nicht, und auch die Schlüpflinge zeigen bereits alle Merkmale der erwachsenen Tiere [3]. VerbreitungZwei Regionen in Nordwest-Madagaskar: Ampasindava-Halbinsel und um den Mandrozo-See [6]. Lebensraum und LebensweiseDer Blaue Bambus-Taggecko besiedelt Bambusdickichte im Primärwald oder auf degradierten Flächen. Er nutzt Spalten im Bambus, um sich zu verstecken oder seine Eier abzulegen. Aktiv ist er überwiegend zu kühleren Tageszeiten, d.h. morgens und abends oder nach Gewittern [4]. Gefährdung und SchutzDas Artareal des Blauen Bambus-Taggeckos entspricht in etwa der Fläche Berlins und seine Population ist stark fragmentiert. Die Art wurde daher nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2011 als stark gefährdet eingestuft [4]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt Bedeutung für den MenschenVon 1991-1995 bewilligte Madagaskar die Ausfuhr von 1'759 Wildfängen. Danach wurden keine Ausfuhren mehr gemeldet. Zwischen europäischen Ländern werden im Jahresmittel (2001-2015) etwa 10 Nachzuchttiere verschoben [1]. HaltungPhelsuma klemmeri ist bei Terrarianern sehr beliebt. Sie stellt in der Haltung keine hohen Ansprüche und lässt sich leicht züchten, sodass kaum noch Tiere für den Terrarienhandel der Natur entnommen werden. Zur Zucht wird jeweils ein Männchen mit mehreren Weibchen vergesellschaftet. Die Weibchen legen in den Sommermonaten etwa alle 4-5 Wochen ein aus zwei Eiern bestehendes Gelege, seltener ein einzelnes Ei, und bevorzugen für die Ablage senkrecht oder waagerecht angebrachten Bambus [3]. Für die paarweise Haltung wird ein bepflanztes Halbfeucht-Terrarium ab einer Größe von 40x45x60 cm empfohlen, für die Haltung von 1.3 Tieren sollten es 80x50x60 cm sein, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahlern versehen und mit Bambusstäben, einem Wasserschälchen und einem Schälchen mit Kalk ausgestattet sein. Rück- und Seitenwände können mit Naturkorkplatten verkleidet werden. Als Bodengrund eignet sich z.B. mit Erde bedeckter grober Kies. Es ist dafür zu sorgen, dass ein Temperaturgradient besteht, der von 22-25°C bis 30-35°C reicht, nachts ist die Temperatur etwas abzusenken. Die relative Luftfeuchtigkeit soll zwischen 60 und 80% betragen [3]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 30 Institutionen gezeigt, von denen sich gegen ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang und 6x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Die Höhe soll das Achtfache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) ist die Art nicht erwähnt. Die 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) schreibt für ein Paar erwachsene Tiere der Art madgascariensis eine Grundfläche von 0.5 m² bei einer Höhe von 80 cm vor. Für jedes weitere Tier ist die Fläche um 0.2 m² zu erhöhen. Taxonomie und NomenklaturDer Blaue Bambus-Taggecko wurde erst 1991 vom Frankfurter Herpetologen Robert SEIPP beschriebene und zu Ehren des damaligen Kustos für Herpetologie des Senckenberg Museums, Konrad KLEMMER, benannt [5]. |
Literatur und Internetquellen
- CITES TRADE DATA BASE
- HENKEL, F. H. & SCHMIDT, W. (2003)
- IG PHELSUMA
- RAXWORTHY, C.J., RATSOAVINA, F., GLAW, F., RABIBISOA, N., RAKOTONDRAZAFY, N.A. & BORA, P. (2011). Phelsuma klemmeri. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T172981A6952389. http://www.iucnredlist.org/details/172981/0. Downloaded on 03 August 2017.
- THE REPTILE DATA BASE