Breitschwanz-Ringelschildechse

Breitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus), Madagaskar
© Aurélien Miralles, Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris/span>

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Skinkartige (Scincomorpha)
Familie: Schildechsen (Gerrhosauridae)

D LC 650

Breitschwanz-Ringelschildechse

Zonosaurus laticaudatus • The Wide-Tailed Zonosaur • Le zonure à queue large

303 006 010 008 zonosaurus laticaudatus aurelien mirallesBreitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus), Madagaskar © Aurélien Miralles, Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris

303 006 010 008 zonosaurus laticaudatus mapApproximative Verbreitung der Breitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus)

303 006 010 008 zonosaurus laticaudatus aurélien miralles3Breitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus), Kirindy (Nähe Morandava), Madagaskar © Aurélien Miralles, Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris

303 006 010 008 zonosaurus laticaudatus aurélien miralles4Breitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus), Kirindy (Nähe Morandava), Madagaskar © Aurélien Miralles, Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris

303 006 010 008 zonosaurus laticaudatus aurélien miralles5Breitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus), Kirindy (Nähe Morandava), Madagaskar © Aurélien Miralles, Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris

303 006 010 008 zonosaurus laticaudatus erfurt PD
Breitschwanz-Ringelschildechse (Zonosaurus laticaudatus) im ZooPark Erfurt © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Die Breitschwanzringelechse ist in Madagaskar weit verbreitet. Sie kommt auch mit vom Menschen modifizierten Lebensräumen zurecht und gilt nicht als gefährdet. Sie wird in Zoos nur sehr selten gezeigt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Breitschwanz-Ringelschildechse ist eine kräftig gebaute Echse mit einer Kopf-Rumpflänge von etwa 13.5 cm, gut entwickelten Extremitäten, einer Hautfalte auf den Flanken und etwa 20 cm langem Schwanz. Der Kopf ist etwas heller gefärbt als Rumpf und Schwanz. Der Körper ist dunkelbraun mit kleinen cremefarbenen und schwarzen Tupfen. Letztere können bisweilen so dicht sein, dass die Tiere schwärzlich erscheinen. Vom Kopf bis zum Schwanz läuft auf jeder Seite des Rückens ein dicker cremefarbener Streifen (oder eventuell eine Reihe von Flecken) der gegen den Schwanz zu schmaler wird. Die Tiere können ihren Schwanz abwerfen, dieser wächst aber, anders als etwa bei Eidechsen, nicht mehr nach [1; 3].

Verbreitung

West-Madagaskar [4; 5].

Lebensraum und Lebensweise

Die Art besiedelt Trockenwälder und Pflanzungen im Westen Madagaskars in Höhenlagen von 20-250 m, kann aber auch in Pflanzungen und Ackerland überleben. Sie ist omnivor und eierlegend. Ein Gelege besteht aus bis zu 30 Eiern [3; 4].

Gefährdung und Schutz

Die Art gilt nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2011 nicht als gefährdet, weil sie ein ausgedehntes Areal hat und keine Gefahren bekannt sind, die eine rasche Bestandesabnahme vermuten lassen [4].

Der internationale Handel ist nach CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Es ist keine lokale Nutzung bekannt und es gibt keinen signifikanten Handel [4].

Haltung

Für die Haltung eines Paars wird ein Terrarium von mindestens 120x60x60 cm empfohlen. Es sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit einer flachen Wasserschale, Unterschlupfmöglichkeiten, Steinen, Wurzeln und Kletterästen eingerichtet sein. Zur Vergrößerung des Aktionsraums können die Rück- und Seitenwände mit Korkrinde oder Felsaufbauten verkleidet werden. Der Boden soll mit einem lockeren, feuchtigkeitsspeichernden Substrat bedeckt sein, stellenweise mit stets feucht gehaltenem Sphagnum. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 23-25°C, lokal bis gegen 30°C betragen und nachts auf 25°C zurückgefahren werden. Die relative Luftfeuchtigkeit soll bei 60-90% liegen [2].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird nur in ganz wenigen Institutionen, darunter einzelnen im deutschsprachigen Raum gezeigt. Im Zoo Frankfurt gelang 1994 vermutlich die Welterstzucht. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang und 3x so breit sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere (= ca. 70x40 cm für Adulte). Die Höhe soll das Vierfache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu.

In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1869 vom französischen Naturforscher Alfred GRANDIDIER, der ab 1865 ausgedehnte Forschungsreisen auf Madagaskar unternommen hatte, als Gerrhosaurus laticaudatus beschrieben. 1910 schuf der schwedische Herpetologe Lars Gabriel ANDERSSON, ein ehrenamtlicher Mitarbeiter des Naturhistoriska Riksmuseet, für die madagassischen Schildechsen die Gattung Zonosaurus [5].

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  2. LUCKY REPTILE
  3. ONLINE-FIELDGUIDE
  4. RASELIMANANA, A., RAKOTONDRAVONY, H. & VENCES, M. 2011. Zonosaurus laticaudatus. The IUCN Red List of Threatened Species 2011: e.T172899A6938184. http://www.iucnredlist.org/details/172899/0. Downloaded on 26 July 2017.
  5. THE REPTILE DATA BASE