Halsbandleguan (Crotaphytus collaris) im Reptilienhaus Unteruhldingen
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Halsbandleguan-Verwandte (Crotaphytidae)
Halsbandleguan
Crotaphytus collaris • The Eastern Collard Lizard • Le lézard à collier
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Halsbandleguan ist eine nicht-gefährdete, für die Trockengebiete des südwestlichen Nordamerikas typische Art. In Zoos, die diesen Lebensraum in ihren Terrarien vermitteln wollen, ist diese häufig gezüchtete Art nebst Stachelleguanen und Chuckwallas regelmäßig vertreten. Körperbau und KörperfunktionenDer Halsbandleguan erreicht je nach Unterart eine Kopf-Rumpflänge von 11-12 cm und eine Gesamtlänge von 33-35.5 cm. Er hat einen großen Kopf mit kräftigen Kiefern, lange Beine und Zehen und einen langen dünnen Schwanz. Währenddem Färbung und Tupfenzeichnung stark variieren können, ist der doppelt schwarzgebänderte Hals ein unveränderliches Merkmal dieser Art [3; 4; 5]. VerbreitungNordamerika: Nord- und Zentralmexiko, Vereinigte Staaten (Arizona, Arkansas, Colorado, Kansas, Missouri, New Mexico, Oklahoma, Texas, Utah. In Louisiana vermutlich eingeführte Population) [2]. Lebensraum und LebensweiseHalsbandleguane sind tagaktiv. Sie bewohnen große, vegetationsarme oder mit Kreosotbüschen (Larrea tridentata) bestandene Flächen, mit Steinen oder Felsen, die sie als Aussichtspunkte und Sonnenplätze nutzen. Sie können auch auf den Hinterbeinen laufen. Sie fangen und verzehren kleinere Echsen und große Wirbellose. Daneben fressen sie auch Blüten und Beeren. Die Weibchen verfärben sich 2-4 Tage nach der Paarung auffällig, indem an den Flanken rote Flecken erscheinen, die erst nach der Eiablage verschwinden. Das Gelege besteht aus 2-24 Eiern. Die Jungen wachsen innerhalb eines Jahres zur Geschlechtsreife heran [1; 2; 3; 4]. Gefährdung und SchutzDie Art ist weit verbreitet und verfügt über viele stabile Populationen. Aufgrund einer mittlerweile revisionsbedürftigen Beurteilung aus dem Jahr 2007 wurde sie daher nicht als gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) beurteilt [2]. Der internationale Handel ist unter CITES nicht geregelt [2]. Bedeutung für den MenschenDer Halsbandleguan hatte eine große kulturelle Bedeutung für die Indianer des nordamerikanischen Südwestens. Es gibt viele Darstellungen auf Keramiken oder als Felsmalereien. In den USA wird er zu Lehr- und Forschungszwecken in verschiedenen Wissenschaftsgebieten eingesetzt. In Oklahoma wurde er zum "Staatsreptil" ernannt [5]. Im amerikanischen Terrarientierhandel werden die Echsen für etwa 50 USD angeboten [Online-Inserate 2017]. HaltungFür die Haltung eines Paars wird ein Trockenterrarium von mindestens 130x60x40 cm empfohlen. Es sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit Wurzeln, Ästen und Steinaufbauten, die von den Tieren gerne als Ruheplätze und Verstecke angenommen werden, sowie einer flachen Wasserschale eingerichtet sein. Eine Bepflanzung mit Sukkulenten ist möglich. Als Bodengrund eignen sich Steinplatten, Sand und stellenweise ein Sand-Humus-Gemisch. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 25-35°C, die Bodentemperatur lokal bis gegen 45°C betragen und nachts auf Raumtemperatur zurückgefahren werden. Die relative Luftfeuchtigkeit kann tagsüber zwischen 20 und 45% schwanken [3; 5]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 30 Institutionen gezeigt, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Nebst Tieren mit unbekanntem Unterart-Status werden der Östliche und der Westliche Halsbandleguan gehalten. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 6x so lang, 4x so breit und 4x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDer Halsbandleguan war 1823 von dem in Philadelphia tätigen Apotheker und Naturforscher Thomas SAY als "Agama collaris" beschrieben worden. 1842 erfolgte die Umbenennung in Crotaphytus collaris. Nebst der Nominatform gibt es vier weitere Unterarten [6]:
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Literatur und Internetquellen
- GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
- HAMMERSON, G.A., LAVIN, P. et al. (2007). Crotaphytus collaris. The IUCN Red List of Threatened Species 2007: e.T64007A12734318. http://www.iucnredlist.org/details/64007/0. Downloaded on 02 September 2017.
- NIETZKE, G. (1969)
- O'SHEA, M. & HALLIDAY, T. (2002)
- SCHUMACHER, R. (2002)
- THE REPTILE DATA BASE