Chuckwalla

Chuckwalla (Sauromalus ater) im Zoo Halle
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Leguanartige (Iguania)
(Über-)Familie: Leguane (Iguanidae)
(Unter-)Familie: Leguan-Verwandte (Iguanidae i.e.S.) 

D LC 650

Chuckwalla

Sauromalus ater (früher =  obesus) • The Chuckwalla • Le chuckwalla

303 010 048 004 sauromalus obesus halle PD3Chuckwalla (Sauromalus ater) im Zoo Halle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

 

303 010 048 004 sauromalus ater mapApproximative Verbreitung des Chuckwallas (Sauromalus obesus = Sauromalus ater)

 

 

303 010 048 004 sauromalus ater pilsen KR1Chuckwalla (Sauromalus ater) im Zoologisch-Botanischen Garten Pilsen © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

303 010 048 004 sauromalus ater halle KR2Chuckwalla (Sauromalus ater) im Zoo Halle © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

303 010 048 004 sauromalus ater halle KR1Chuckwalla (Sauromalus ater) im Zoo Halle © Klaus Rudloff, Berlin

 

 

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Chuckwalla (Sauromalus ater) im Zoo Halle © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

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Der Chuckwalla ist eine nicht-gefährdete, für die Trockengebiete des südwestlichen Nordamerikas typische Art. In Zoos, die diesen Lebensraum in ihren Terrarien vermitteln wollen, ist er nebst Stachel- und Halsbandleguanen regelmäßig vertreten.

Körperbau und Körperfunktionen

Chuckwallas erreichen eine Kopf-Rumpflänge von 21 cm und eine Gesamtlänge von 40-45 cm. Die kurzen, muskulösen Beine besitzen je 5 mit starken Krallen bewehrte Zehen. Die Färbung ist sehr variabel. Bei den Männchen sind Kopf und der vordere Teil des Rumpfs oft schwarz oder dunkelbraun, die hintere Hälfte und der Schwanz heller, allenfalls mit Rot- und Grüntönen, der Schwanz ist mehr oder weniger deutlich gebändert. Die Femoralporen sind deutlich größer als bei den Weibchen und die Schwanzwurzel ist verdickt [3; 4].

Verbreitung

Nordamerika: Mexiko und südwestliche USA (Arizona, Kalifornien, Nevada, Utah) [2].

Lebensraum und Lebensweise

Chuckwallas leben in lockeren Gruppen. Sie sind sehr wärmeliebend und sonnen sich stundenlang auf Felsblöcken. Bei Gefahr kriechen sie in Felsspalten und verankern sich durch Aufblasen. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzenmaterial. Mit zunehmendem Alter werden die Tiere ziemlich plump und bewegen sich watschelnd fort - wie andere Leute auch [1; 3].

Gefährdung und Schutz

Die Art ist weitverbreitet, wahrscheinlich häufig und ihr Bestand ist stabil. Nach einer Beurteilung aus dem Jahr 2007 gilt sie daher nicht als gefährdet [2].

Der internationale Handel wird durch CITES nicht geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Chuckwallas sind beliebte Terrarientiere. In den USA werden Adulte für 180-200, junge für 90 USD angeboten [Online-Inserate 2021].

Haltung

Für die Haltung eines Paars wird ein Trockenterrarium von mindestens 160x60x60 cm (LxBxH) empfohlen. Das Terrarium sollte mit Wärme- und UV-Strahlern ausgestattet und mit Kakteenskeletten, Trockengräsern, trockenem Gebüsch und verwittertem Gestein, Felsspalten sowie einer flachen Wasserschale eingerichtet sein. Zur Vergrößerung des Aktionsraums können die Rück- und Seitenwände mit Felsaufbauten verkleidet werden. Am Boden Steine und dazwischen Sand. Die Lufttemperatur soll tagsüber zwischen 27-35°C, lokal bis 45°C betragen und nachts auf 15-20°C zurückgefahren werden. Die relative Luftfeuchtigkeit sollte bei 30-70% liegen. Während des Winters sind die Tiere während etwa 3 Monaten etwas kühler zu halten. Jungtieren und trächtigen Weibchen sollten einmal wöchentlich Insekten oder Mäuse angeboten werden. In größeren Behältern ist die Gemeinschaftshaltung mit anderen Echsen möglich, etwa mit Halsbandleguanen, Blauen Felsenleguanen, Blauen Stachelleguanen oder Gila-Krustenechsen, sowie mit Coloradokröten [3; 4].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in über 30 Institutionen gezeigt, von denen sich rund ein Drittel im deutschsprachigen Raum befinden. Verschiedene Zoos haben die Art schon nachgezogen. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens eine Grundfläche haben, die dem 5x4-fachen der Kopf-Rumpflänge entspricht, wenn die Höhe das Dreifache beträgt. Alternativ kann die Grundfläche das 5x3-fache und die Höhe das 4-fache der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu.

In der Schweizerischen Tierschutzverordnung (Stand 01.06.2024) und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt.

Taxonomie und Nomenklatur

Im Rahmen einer Revision der Gattung Sauromalus wurden fünf Arten anerkannt und die früher getrennten obesus und ater wurden (ohne Unterarten) zusammengelegt. Da der Name obesus in häufigerem Gebrauch war, wurde der Internationalen Nomenklaturkommission der Antrag gestellt, den Namen Sauromalus obesus (BAIRD, 1858) beizubehalten. Dies wurde von der Kommission 2004 abgelehnt, und seitdem heisst die Art offiziell Sauromalus ater DUMÉRIL, 1856). In der Praxis ist aber Sauromalus obesus immer noch häufig anzutreffen. Nebst der Nominatform sind vier weitere Unterarten anerkannt [5].

Literatur und Internetquellen

  1. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  2. HAMMERSON, G.A. (2007). Sauromalus ater. The IUCN Red List of Threatened Species 2007: e.T64054A12740491. http://www.iucnredlist.org/details/64054/0. Downloaded on 02 September 2017.
  3. JES, H. (2008)
  4. NIETZKE, G. (1969)
  5. THE REPTILE DATA BASE