Pazifikwaran (Varanus indicus) im Safari de Peaugres
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern
Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Echsen (SAURIA)
Zwischenordnung: Waranartige (Platynota)
Familie: Warane (Varanidae)
Pazifik-Waran
Varanus (Euprepiosaurus) indicus • The Mangrove Monitor • Le varan du Pacifique
- Körperbau und Körperfunktionen
- Verbreitung
- Lebensraum und Lebensweise
- Gefährdung und Schutz
- Bedeutung für den Menschen
- Haltung
- Taxonomie und Nomenklatur
- Literatur und Internetquellen
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Der Pazikwaran ist mittelgroßer, wasserliebender Waran aus Australien und der nördlich davon liegenden Inselwelt. Er gilt nicht als gefährdet und wird in europäischen Zoos nicht sehr häufig gezeigt. Körperbau und KörperfunktionenDer Pazifik-Waran wird etwa 100-125 cm lang, wovon Kopf und Rumpf rund 40-45 cm, der Schwanz den Rest einnehmen. In der Körpermitte hat er 110-180 Schuppenreihen. Der Kopf ist lang, die Schnauze spitz zulaufend. Die rundlichen Nasenlöcher liegen nur wenig näher bei der Nasenspitze als beim Auge. Die Oberseite ist dunkelbraum bis schwarz mit unzähligen kleinen, gelben bis gelbgrünen Tupfen oder Flecken. Die Unterseite ist weiß oder cremefarben. Der Schwanz ist seitlich stark zusammengedrückt und hat oben einen niederen Kamm [2; 4; 5]. VerbreitungAustralasien: Australien (Queensland, Northern Territory), Indonesien (Molukken, West-Papua), Kiribati, Papua-Neuguinea (einschließlich Bismarck-Archipel) und Salomonen. Angesiedelte Populationen auf den Marshall-Inseln und den Nördlichen Marianen [1]. Lebensraum und LebensweiseDer Pazifikwaran ist tagaktiv. Er wird in einer Vielzahl von Lebensräumen, haupsächlich in Küstennähe, angetroffen, wo er gerne Mangrovenwälder besiedelt. Er kommt auch in menschlichen Siedlungen vor. Er frisst Wirbellose und auch kleinere Wirbeltiere, einschließlich Mäuse, Ratten, Skinke, Geckos, Frösche und Fische. Die Eier werden im Boden vergraben. Die Jungen schlüpfen bei einer Bruttemperatur von ca. 29-30ºC nach etwa 150-180 Tagen mit einer Gesamtlänge von rund 25-29 cm und einem Gewicht 20-27 g [1; 4; 5]. Gefährdung und SchutzDieser Waran hat ein großes Verbreitungsgebiet und wurde deshalb im 2009 als nicht-gefährdet eingestuft. Dies wurde 2017 überprüft und bestätigt (Rote Liste: LEAST CONCERN) [1]. Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt. Bedeutung für den MenschenDer Pazifikwaran wird in Teilen seines Verbreitungsgebiets zur Gewinnung von Fleisch und Häuten bejagt und für den Tierhandel gefangen [1]. Das Ursprungsland Indonesien genehmigte von 2001-2018 die Ausfuhr von 88, die Salomonen von 9'248 lebenden Wildfängen. Ferner wurden u.a aus Papua-Neuguinea 739 Häute ausgeführt. Im selben Zeitraum wurden weltweit 4'309 als Nachzuchten deklarierte tiere bei der Ausfuhr erfasst. Davon stammten 3'927 aus Indonesien und 372 von den Salomonen [3]. HaltungPazifikwarane brauchen viel Platz und ein Wasserbecken, in dem sie schwimmen können [4]. Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in rund 15 Zoos gezeigt, gegenwärtig (2023) aber nur außerhalb des deutschsprachigen Raums. Für Details siehe Zootierliste. Mindestanforderungen an Gehege: Nach Reptiliengutachten 1997 des BMELF soll ein Terrarium für ein Paar mindestens 5x so lang, 2x so breit und 4x so hoch sein wie die Kopf-Rumpflänge der Tiere. Alternativ kann die Grundflache das 4x2-fache und die Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge betragen. Für jedes weitere Tier kommen 15% zur Basisfläche dazu. Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.026.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche das 5x2-fache der Kopf-Rumpflänge und dessen Höhe das fünffache der Kopf-Rumpflänge messen. Für jedes weitere Tier kommt das 2x2-fache der Kopf-Rumpflänge zur Basisflächen dazu. In der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2024) ist die Art nicht erwähnt. Taxonomie und NomenklaturDer Pazifikwaran wurde 1802 vom französischen Zoologen François Marie DAUDIN im Rahmen seines Werks "Histoire Naturelle, Générale et Particulière des Reptiles" als "Tupinambis indicus" erstmals wissenschaftlich beschrieben. Die heute gültige Gattungsbezeichnung Varanus wurde 1820 durch den Bremer Naturforscher Blasius MERREM eingeführt. Der Pazifikwaran ist eine monotypische Art der Untergattung Euprepiosaurus [2; 6]. |
Literatur und Internetquellen
- ALLISON, A., HAMILTON, A., SHEA, G. et al. (2021). Varanus indicus. The IUCN Red List of Threatened Species 2021: e.T200972722A1533318. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2021-2.RLTS.T200972722A1533318.en. Accessed on 06 August 2023.
- CITES IDENTIFICATION MANUAL
- CITES TRADE DATA BASE
- EIDENMÜLLER, B. (2009)
- EIDENMÜLLER, B. & PHILIPPEN, H.-D. (2008)
- THE REPTILE DATA BASE