Reptilien - Allgemeines

Meereskrokodil Steneosaurus bollensis aus dem Unterjura (vor 182-174 Mio Jahren) im Urwelt-Museum Hauff, Holzmaden
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

In der klassischen Systematik werden die Reptilien aufgrund morphologischer Kriterien als eine Klasse der Wirbeltiere verstanden, obwohl sie nicht alle dieselben Vorfahren haben, also eine paraphyletische Gruppe darstellen, und die Krokodile enger mit den Vögeln verwandt sind als mit den Schildkröten.

Die Reptilien entstanden vor über 300 Millionen Jahren in der Karbonzeit aus amphibienartigen Lebewesen. Sie entwickelten sich zu großer Blüte und spalteten sich in eine Vielzahl von Zweigen auf. Davon sind viele wieder ausgestorben. Namentlich verschwanden die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren am Übergang von der Kreidezeit zum Tertiär, möglicherweise als Folge eines Meteoriteneinschlags, der das Erdklima veränderte [2]. Dieses Massenaussterben veranlasste Joseph Victor von Scheffel (1826-1886) in seinem Gedicht „Der Ichthyosaurus“ [1] zur schönen Strophe:

Es starb zu derselbigen Stunde
die ganze Saurierei,
sie kamen zu tief in die Kreide,
da war es natürlich vorbei.

Übrig geblieben sind vier Ordnungen mit zusammen gegen 12'000 Arten: Schildkröten, Brückenechsen, Schuppenkriechtiere (Echsen, Schlangen sowie die in Zoos nicht gehaltenen Doppelschleichen) und Krokodile. Durch das Wirken der Molekulargenetiker, welche gerne Arten aufsplitten, und durch tatsächliche Neuentdeckungen nimmt die Zahl der beschriebenen Arten laufend zu. 1976 wurde ihre Gesamtzahl mit 6'400 angegeben [5], 47 Jahre später mit 11'940 [3].

Reptilien werden nicht nur im Zoo gezeigt, sondern sind auch beliebte Heimtiere. Aus diesem Grund werden, wo möglich, nicht nur gesetzliche oder behördliche Mindestanforderungen an die Haltung angesprochen, sondern es werden auch Haltungsempfehlungen aus der Literatur zitiert. Im weiteren ist zu berücksichtigen, dass viele Reptilien potenziell gefährlich sind, weshalb manche deutschen Bundesländer "Gefahrtier"-Regelungen erlassen haben. Eine Übersicht dazu haben die Wissenschaftliche Dienste des Bundestages zusammengestellt [4].

Literatur und Internetquellen

  1. FREIBURGER ANTHOLOGIE
  2. KUHN, O. (1956)
  3. THE REPTILE DATA BASE
  4. WISS. DIENSTE DES BUNDESTAGES (2016)
  5. ZISWILER, V. (1976)

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