Woma

Woma (Aspidites ramsayi) im Tierpark Bochum
© Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Ordnung: Schuppenkriechtiere (SQUAMATA)
Unterordnung: Schlangen (SERPENTES)
Überfamilie: Wühl- und Riesenschlangenartige (Booidea / Pythonoidea)
Familie: Pythons (Pythonidae)

D LC 650

Woma

Aspidites ramsayi • The Ramsay's Python or Woma • Le python de Ramsay

305 004 004 002 aspidites ramsayi BER KR1Woma (Aspidites ramsayi) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

305 004 004 002 aspidites ramsayi mapApproximative Verbreitung des Schwarzkopfpythons (Aspidites ramsayi)

 

305 004 004 002 aspidites ramsayi BER KR2Woma (Aspidites ramsayi) im Zoo-Aquarium Berlin © Klaus Rudloff, Berlin

 

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Die Woma ist eine relativ kleine, nachtaktive Riesenschlange, aus Australien stammende und in Europa nur relativ selten zu sehende Riesenschlange, die sich in ihrer Heimat hauptsächlich von anderen Schlangen ernährt.

Körperbau und Körperfunktionen

Die Woma ist eine mittelgroße, schlanke, bodenlebende Pythonschlange, die bis zu 2.5(-3) m lang werden kann, im Mittel aber nur um die 1.5 m erreicht. Der längliche Kopf ist kaum vom Hals abgesetzt. Die mäßig großen, dunklen Augen haben Schlitzpupillen. Die Grundfarbe ist gelblich, rot- oder olivbraun, der Kopf ist meist einfarbig, auf Rumpf und Schwanz kann es enge, dunkle Querbinden haben [3; 4; 7].

Verbreitung

Australien: In ariden Lebensräumen aller Teilstaaten ausgenommen Südaustralien und Tasmanien [7].

Lebensraum und Lebensweise

Die Woma ist nachtaktiv. Sie ernährt sich von Kleinsäugern, Vögeln und Reptilien, darunter auch Schlangen, was bisweilen zu Kannibalismus führen kann.  Bereits nach ca. 4 Jahren sind die Schlangen geschlechtsreif. Nach der Paarung legen die Weibchen zwischen 6 und 20 Eier. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 60 Tagen [5; 7; PM Tierpark Bochum, 07.08.2015].

Gefährdung und Schutz

Nach Beurteilungen aus den Jahren 1994 und 1996 wurde die Art als stark gefährdet angesehen. Nach eine Überprüfung im Jahr 2017 wurde neu als nicht-gefährdet (Rote Liste: LEAST CONCERN) eingestuft, obwohl die Bestände gebietsweise abnehmen [1].

Der internationale Handel ist nach CITES Anhang II geregelt.

Bedeutung für den Menschen

Wegen der Ausfuhrbeschränkungen Australiens beschränkt sich der Heimtierhandel im Wesentlichen auf Nachzuchttiere. Aus Australien wurden von 2001-2016 lediglich 4 exportierte Tiere gemeldet. Im selben Zeitraum wurden 872 Nachzuchttiere international verschoben, Hauptexportland war Kanada, in großem Abstand gefolgt von den USA, Deutschland und Dänemark [2]. In den USA liegen Angebote zwischen 285 und 350 USD [Online-Inserate 2017].

Haltung

Im Terrarium hält man die Woma am besten einzeln, außer zur Paarung, die bei uns meistens zwischen Dezember und Mai stattfindet. Die Welterstzucht gelang 1982 im Bredl's Reptile Park in Südaustralien [7].

Haltung in europäischen Zoos: Die Art wird in etwa 15 Institutionen gezeigt, von denen sich rund die Hälfte im deutschsprachigen Raum befinden. Für Details siehe Zootierliste.

Mindestanforderungen an Gehege: Im Reptiliengutachten 1997 des BMELF und der 2. Tierhaltungsverordnung Österreichs (Stand 2023) ist die Art nicht erwähnt. In Österreich gelten die allgemeinen Bestimmungen für die Haltung von Schlangen.

Die Schweizerische Tierschutzverordnung (Stand 01.02.2024) schreibt für 1-2 Tiere ein Gehege vor, dessen Grundfläche dem 1.0x0.5-fachen und dessen Höhe dem 0.75-fachen der Gesamtlänge eines Tiers entsprechen.

Taxonomie und Nomenklatur

Die Art wurde 1882 von dem aus Schottland stammenden australischen Politiker und Naturforscher William John MACLEAY als "Aspidiotes ramsayi" beschrieben. Die aktuelle Bezeichnung Aspidites ramsayi geht auf den Catalogue of the snakes in the British Museum (1893) des am Museum tätigen belgischen Zoologen George Albert BOULENGER zurück [6].

305 004 004 002 aspidites ramsayi aqBerlin PD2Woma (Aspidites ramsayi) im Zoo-Aquarium Berlin © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

 

Literatur und Internetquellen

  1. BRUTON, M., WILSON, S., SHEA, G. et al. (2017). Aspidites ramsayi. The IUCN Red List of Threatened Species 2017: e.T2176A83765377. https://dx.doi.org/10.2305/IUCN.UK.2017-3.RLTS.T2176A83765377.en. Accessed on 22 July 2023.
  2. CITES TRADE DATA BASE
  3. GRZIMEK, B. (Hrsg. 1970)
  4. MATTISON, C. (2007) 
  5. MEHRTENS, J. M. (1993)
  6. THE REPTILE DATA BASE
  7. TRUTNAU, L. (2002)