Gebirgs-Nationalparks - Gran Paradiso

Gran Paradiso von Nordwesten
© Cactus26; übernommen aus Wikimedia Commons unter der CC BY-SA 3.0-Lizenz

EUR 05 Alpen Gran Paradiso mapLage des Nationalparks Gran Paradiso

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(1)Alpengemse (Rupicapra r. rupicapra) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(2)Alpengemsen (Rupicapra r. rupicapra) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(3)Alpensteinböcke (Capra ibex) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(4)Ca. 8-jähriger Alpensteinbock (Capra ibex) in lichtem Lärchenwald (Larix decidua) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(5)Ca 4-jähriger Alpensteinbock (Capra ibex) in lichtem Lärchenwald (Larix decidua) im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

EUR 05 Alpen Gran Paradiso(6)Alpensteinbock (Capra ibex) in aufgegebener Alpsiedlung im Nationalpark Gran Paradiso © Peter Dollinger, Zoo Office Bern

Lokalisation: Westalpen, Autonome Region Aostatal und Region Piemont.
Bestehend seit 1922.

Fläche:  703 km²
Höhe: Tiefste Lagen ca. 800 m, höchster Punkt Gran Paradiso, 4'061 m.ü.M.
Jahresniederschlag in Tallagen:  1'200-1'800 mm.
Temperaturen in Tallagen: Mittleres Maximum im Juli 29°C, mittleres Minimum im Januar -2°C.

In den Dörfern Cogne, Valsavarenche und Rhêmes-Notre-Dame unterhält der Park je ein Besucherzentrum, in Cogne auch den Botanischen Alpengarten "Paradisia", die ehemaligen königlichen Jagdhäuser werden als Schutzhütten betrieben.

Das Gran Paradiso-Massiv war das letzte Rückzugsgebiet des Alpensteinbocks, der sonst überall ausgerottet worden war.1856 erwarb der damalige König Vittorio Emanuele II. von Sardinien-Piemont ein erstes Landstück bei Nivolet und erklärte es zum königlichen Jagdrevier. Weitere Landerwerbungen folgten. Die Gründung eines spezialisierten Wildhüterkorps sowie die Errichtung eines 325 km langen Systems von Saumpfaden, die heute als Wanderwege dienen, gehen ebenfalls auf sein Betreiben zurück. Sein Enkel Vittorio Emanuele III., der 1913 letztmals eine Jagd durchführte, aber die Jagddistrikte weiter unterhielt, übertrug als König von Italien 1920 seine Ländereien und Rechte dem italienischen Staat, der das Gebiet 1922 zum ersten italienischen Nationalpark erklärte.

Der Nationalpark reicht von der submontanen bis zur nivalen Höhenstufe. Der Gran Paradiso ist der höchste Gipel der Grajischen Alpen im engeren Sinne (d. h. ohne Mont-Blanc-Massiv). Etwa ein Fünftel der Fläche sind mit Grasfluren und Alpweiden bedeckt, ein weiteres Fünftel mit Laub-, Misch- und Nadelwäldern. Die übrige Fläche besteht aus Fels- und Schutt sowie Firn und Gletschern.

Vegetation

In den tieferen Lagen stehen Rotbuchen- und Flaumeichenwälder (Quercus pubescens), Kastanienselven sowie, in Bachtälern, Ahorn-Lindenwälder. Dominierende Koniferen sind Fichte, Waldföhre, Lärche und Arve (Pinus cembra). Die Weiden und alpinen Rasen sind sehr artenreich. Insgesamt wurden im Park 974 Arten Gefäßpflanzen nachgewiesen, darunter 81 für die Alpen bzw. Westalpen endemische.

Tierwelt

Im Park wurden 40 Säugetierarten nachgewiesen. Die häufigsten  Huftierarten sind Alpensteinbock und Alpengemse, daneben kommen Reh und Wildschwein sowie gelegentlich der Rothirsch vor. Die Großraubtiere wurden ausgerottet, in jüngerer Zeit werden aber Wolf und Luchs wieder gelegentlich gesichtet. An Kleinraubtieren kommen Rotfuchs, Hermelin, Mauswiesel (Mustela nivalis), Dachs, Baum- und Steinmarder vor. Auffälligste Vertreter der Nagetiere sind Alpenmurmeltier und Eichhörnchen.

Der Gran Paradiso ist ein ornithologisch bedeutsames Gebiet (IBA IT008) mit mindestens 118 nachgewiesenen Vogelarten, wovon 100 Brutvogelarten, darunter Bartgeier, Steinadler, Schlangenadler, Birkhuhn, Alpenschneehuhn, Steinhuhn, Uhu, Schwarzspecht, Alpendohle und Feldlerche.

Die Herptofauna ist durch 4 Amphibien- und 8 Reptilienarten vertreten. Von der Bachforelle und vom Bachsaibling gibt es stabile Populationen.

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Literatur und Internetquellen:

  1. AVIBASE - GRAN PARADISO NATIONAL PARK
  2. BIBELRIETHER, H. & SCHREIBER, R. L. (Hrsg., 1990)
  3. BIRDLIFE DATA ZONE - GRAN PARADISO
  4. DUFFEY, E. (Hrsg. 1982)
  5. GIACOMETTI, M. (Hrsg., 2006)
  6. PARCO NAZIONALE GRAN PARADISO
  7. VALLE D'AOSTA