Bösartiges Katarrhalfieber

Das Bösartige Katarrhalfieber (BKF) ist eine durch Herpesviren verurachte Krankheit, die unterschiedliche Verlaufsformen hat. Sie tritt klinisch zumeist nur bei Einzeltieren auf, kann dann aber oft zum Tode führen. In Afrika kursiert das Alcelaphine Herpesvirus Typ 1 (AHV-1), für das namentlich Gnus, aber auch Büffel, als Reservoir dienen. Träger des Caprinen Herpesvirus 2 (Cp-HV-2) sind Ziegen, ein weiterer Virustyp wird beim Weißwedelhirsch und der Ziege gefunden (MCFV-WTD). Am bedeutsamsten für europäische Zoos ist das Ovine Herpesvirus Typ 2 (OHV-2), für das Wild- und Hausschafe Träger sind. Selbst zeigen sie in der Regel keine klinischen Symptome, können den Erreger aber auf empfängliche Arten übertragen. Rinder und manche Hirscharten (z. B. Elche, Schopfhirsche) sind sehr anfällig für Bösartiges Katarrhalfieber und sollten daher nicht gemeinsam mit oder in der Nähe von Schafen gehalten werden. Damwild ist dagegen relativ resistent. Im Tiergarten Schönbrunn starben 2024 fünf Bisons an BKF, das von Ouessantschafen eingeschleppt worden war. 2009 starben im Zoo Stralsund drei und 2018 zwei Bisons, 2017 im Tierpark Lange Erlen zwei Wisentkühe. Auch hier lag die Quelle bei Hausschafen. Vor längerer Zeit verendeten die Elche des Tierparks Bern an dem von Zypern-Mufflons eingeschleppten Virus.

Literatur: