Populationsmanagement

Mit einem Populationsmanagement wird die Zucht einer Art geplant und durchgeführt. Durch Stammbäume und/oder genetische Analysen wird entschieden, ob und in welchen Zuchtgruppen einzelne Individuen eingesetzt werden. Ziel des Populationsmanagements ist die langfristige Erhaltung einer genetisch variablen Zoopopulation unter Berücksichtigung der limitierten Haltungskapazitäten und kleinen Bestände.

Es ist u.a. wichtig, dass die demographische Entwicklung einer Population der klassischen Alterspyramide entspricht. Daher müssen in den Altersklassen der zuchtfähigen und künftig zuchtfähigen Tiere Individuen beiderlei Geschlechts in ausreichender Anzahl vorhanden sein. Eine wichtige Aufgabe der Zoos ist die Arterhaltung z.B. durch Beteiligung an den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen (EEP).

Zur Begrenzung der Tierzahlen und zum genetischen Management von Populationen kann Empfängnisverhütung eingesetzt werden. Bei der Entscheidung über die Wahl von Methoden zur Zuchtverhinderung sind die möglichen Auswirkungen auf die Tiergesundheit, das Sozialverhalten und die Populationsentwicklung zu bedenken. Es ist beispielsweise darauf zu achten, dass nicht durch zu lange durchgeführte Kontrazeption eine Überalterung der Zoopopulationen erfolgt.

Da die Tierplätze in Zoos limitiert sind, stellt die angst- und schmerzfreie Tötung von für die Zucht nicht benötigter oder nicht erwünschter Tiere ein häufig eingesetztes Instrument des Populationsmanagements dar. Ihre Akzeptanz bei der allgemeinen Bevölkerung wie beim Zooperonal variiert je nach Tierart, der Möglichkeit der Verfütterung der getöteten Tiere sowie Geschlecht und Beruf der befragten Personen. 

Weiterführende Literatur:

POWELL, D. M., LAN, J., ENG, C. (2018). Survey of U.S.-based zoo veterinarians' attitudes on population management euthanasia. Zoo Biol. 2018 Nov;37(6):478-487. doi: 10.1002/zoo.21447. Epub 2018 Oct 23. Mit Links zu weiteren Quellen.