Als Remicle bezeichnet man die stark reduzierte äußerste Handschwinge am Vogelflügel. Dabei handelt es sich um ein kleines steifes Federchen an der Endphalanx des 2. Fingers, das zusammen mit den Handschwingen und Deckfedern der Stabilisierung des Flügels während des Fluges dient.
Der Begriff leitet sich als Diminutiv ab von lateinischen Remex, was "Ruderer" und in übertragenem Sinn "Schwungfeder" bedeutet.
Bei einigen Vogelgruppen ist das Remicle stets vorhanden: Lappentaucher (Podicipediformes), Seetaucher (Gaviformes), Röhrennasen (Procellariiformes), Ruderfüßer (Pelecaniformes), Reiher (Ardeidae), Ibisse (Threskiornithidae) und Flamingos (Phoenicopteriformes). In anderen Gruppen fehlt es stets: Hühnervögel (Galliformes), Kuckucke (Cuculiformes), Papageien (Psittaciformes) und Nachtschwalben (Caprimulgiformes). Bei Vögeln weiteren Gruppen kann es vorhanden sein oder fehlen.
update 26.02.2024
remicle-term