Systematik

Die biologische Systematik untersucht die Vielfalt aller früheren und heutigen Lebewesen auf der Erde und die Verwandtschaftsverhältnisse, in welchen die Organismen zueinander stehen. Ursprünglich davon abgetrennt war die Taxonomie, die die theoretische Grundlage zur Klassifikation der Organismen lieferte. Heute werden beide Begriffe weitgehend gleichbedeutend angewandt.

Als Taxon (Plural Taxa) bezeichnet man eine Gruppe von Lebewesen, die sich durch gemeinsame Merkmale von anderen Gruppen unterscheiden lässt (z.B. die Taxa "Raubtiere" oder "Nesseltiere"). Taxon ist der Überbegriff für die verschiedenen taxonomischen Kategorien, wie Reich, Stamm (Phylum), Klasse, Ordnung, Familie, Gattung (Genus), Art (Spezies) etc.

Mit dem Gattungs- und Artnamen ist jede Art taxonomisch eindeutig bestimmt (z.B. tigris, welche den Tiger von den anderen Grosskatzen der Gattung Panthera unterscheidet). Eine weitere Unterteilung kann noch durch die Unterarten entstehen.

Es gibt unterschiedliche Versuche, zu definieren, was eine Art genau ist. Grundsätzlich handelt es sich um Individuen einer oder mehrere Populationen, die unter natürlichen Bedingungen eine potenzielle Fortpflanzungsgemeinschaft bilden, d.h. sich untereinander paaren und fruchtbare Nachkommen hervorbringen können, und die von anderen, im selben Gebiet lebenden Gruppen reproduktiv isoliert sind.

Eine Schwierigkeit dieser Umschreibung besteht darin, zu entscheiden, ob Tiere, die fruchtbare Nachkommen hervorbringen könnten, dies aber unter natürlichen Verhältnissen aufgrund geografischer Barrieren nicht tun, der selben oder verschiedenen Arten angehören (Beispiele: Wisent - Bison, Sumatra-Orang - Borneo-Orang). In diesen Fällen können morphologische, ethologische, chronologische oder molekularbiologische Kriterien eingesetzt werden. Es wird aber immer unterschiedliche Meinungen geben.

Als Population werden Tiere derselben Art bezeichnet, die gleichzeitig ein bestimmtes Gebiet (Areal) bewohnen, miteinander in Verbindung stehen und so die Möglichkeit haben, sich untereinander fortzupflanzen.

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