Die Tollwut ist eine auch für den Menschen bedrohliche, anzeigepflichtige und auszurottende Krankheit, die Säugetiere aller Art befallen kann. Bei Vögeln kommt sie nur ganz selten vor. Sie verursacht eine Gehirnentzündung, geht mit mit Verhaltensveränderungen, Muskelkrämpfen und Lähmungserscheinungen einher und verläuft tödlich. Sie wird durch Viren der Gattung Lyssavirus Familie der Rhabdoviridae) verursacht. Es gibt verschiedene Genotypen, darunter das Klassische Rabies-Virus (RABV), das in Europa hauptsächlich bei Füchsen vorkommt und durch diese verbreitet wird. Als weitere Überträger kommen ungeimpfte Haushunde und Hauskatzen sowie wildlebende Karnivoren in Frage. Auch infizierte Wiederkäuer und Pferde stellen für den Menschen eine Gefahr dar. Die Länder Mitteleuropas sind offiziell frei von Klassischer Tollwut (die Schweiz seit 1999, Deutschland und Österreich seit 2008), hingegen kommen bei uns auch die Genotypen 5 und 6 vor, die Europäischen Fledermaus-Lyssaviren (EBLV 1, 2), die jedoch höchst selten auf terrerstrische Säugetieren übertragen werden, am ehesten noch auf Personen, welche Fledermäuse ohne Handschuhe in die Hand nehmen.
Tollwutviren sind nicht in der Lage, intakte Haut zu durchdringen. Die Ansteckung erfolgt über die Schleimhäute oder verletzte Haut oder durch den Kontakt mit dem Speichel tollwütiger Tiere. Die häufigste Ansteckungsursache sind Biss- oder Kratzverletzungen. Der Ausbruch der Erkrankung kann durch eine vorbeugende (präexpositionelle) Impfung mit Totimpfstoff aus inaktivierten Tollwutviren verhindert werden. Auch kurz nach einer Ansteckung ist eine kombinierte Impfung mit Tollwut-Antikörpern und inaktivierten Viren möglich.
Internetquellen:
- BUNDESAMT FÜR LEBENSMITTELSICHERHEIT UND VETERINÄRWESEN
- WOAH TERRESTRIAL MANUAL 2023 (UND ANDERE WOAH-QUELLEN)