Die Virale hämorrhagische Krankheit der Kaninchen (VHK, RHD) oder "Chinaseuche") ist eine durch das Rabbit Haemorrhagic Disease Virus (RHDV2) aus der Familie Caliciviridae verursachte Tierseuche. Die Krankheit wurde 1984 in China zum ersten Mal festgestellt. Von dort breitete sie sich nach Westen über die ganze Welt aus. In Frankreich wurde 2010 erstmals eine neue Virusvariante RHDV-2 erkannt, die sich mittlerweile über weite Teile Europas ausgebreitet hat und auch Schnee- und Feldhasen befallen kann.
Das Virus wird in der Regel durch direkten Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit beträgt 1-3 Tage. Der Krankheitsverlauf kann akut sein und mit Apathie, Fieber, erschwerter Atmung, Koordinationsstörungen und Zittern einhergehen. Diese Form der Krankheit endet fast immer tödlich. Dabei haben die Tiere kurz vor dem Tod Krämpfe und bluten aus der Nase. Bei einer Infektion mit der Virusvariante RHD-1a sind aber auch milde Verlaufsformen möglich, bei der die Tiere spontan wieder gesund werden.
Die VHK ist für den Menschen ungefährlich. Sie ist in Deutschland weit verbreitet, aber im Gegensatz zur Schweiz nicht mehr eine meldepflichtige Tierseuche. Eine Impfung ist möglich. Nachdem die Krankheit in der Schweiz jahrelang kaum mehr aufgetreten war, kam es 2016 zu vermehrten Seuchenausbrüchen, verursacht durch die neue Virusvariante RHDV-2. Auch in Österreich wird die Krankheit immer wieder beobachtet. Größere Ausbrüche bei Wildkaninchen wurden 2016 in Wien und 2022 in der Steiermark nachgewiesen.
Quellen: